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Alt 26.07.2002, 10:46
Gast
 
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Standard Wer kann mir mit seinen Erfahrungen weiterhelfen ?

Hallo Sandra, ich glaube nicht, daß es hier irgend jemand gibt, den Du 'langweilst'!Schreib Dir ruhig alles von der Seele und Du siehst ja, es antwortet immer jemand. wenn Du einsam bist und den direkten Dialog brauchst, geh in den Chat, dort ist auch meist jemand, mit dem Du 'reden' kannst. Ja, ich freue mich auch, daß ich bisher tumorfrei bin, aber den Krebs besiegen kann man wohl nie ganz.Leider gibt es keine Garantie. Die Frage ist oft nur, wie man damit umgeht. Ich neige dazu, vieles zu verdrängen - ist sicher nicht immer richtig, aber mir hat es geholfen. Ich wollte Dir auch nur zu den Aussagen Eurer Ärzte etwas sagen: Mir hat man im Nov.1998 auch gesagt, ich hätte max. 1/2 Jahr Überlebenschance! Also bitte nicht auf Zeitaussagen der Ärzte fixieren - die müssen nicht immer stimmen (tun sie meist auch nicht).Ja, es ist schwer, einem Kranken etwas zu schenken, über das er sich freut. Ich wollte damals auch weder Bücher noch sonst etwas haben, obwohl ich immer gern gelesen habe und es jetzt auch wieder tue.Mir ging wie eine Spirale nur die Krankheit und deren Folgen/Ausgang durch den Kopf. ich habe nur immer gedacht:Wie packst Du das?Wie geht es weiter? Damals hatte ich einen guten Freund, der BDSK schon 18 Jahre überlebt hatte und gleich kurz nach der OP mit Sport begonnen hat (bis heute).Er empfahl mir damals,sofort mich zu stabilisieren, ich sollte schrittweise Versuche starten. Das sah dann so aus, daß ich am 5. Tag nach der OP mit Schläuchen und Infusionsständer auf dem Flur des Krankenhauses herumkraxelte. Ein Arzt dachte, er sähe ein Gespenst und wurde richtig böse. Ich sagte ihm nur, ich wolle mich stabilisieren und müßte doch irgendwie anfangen. Er kam dnan später an mein Bett und sagte:Sorry, dass ich sie angeblafft habe, machen sie weiter so, jeder Schritt, den sie schaffen, bedeutet Leben. Und liebe Sandra er hatte Recht! Als ich nach 3 Wochen nach Hause kam, lagen meine Hanteln neben dem Bett und ich habe Übungen gemacht für die Armmuskeln, hin und wieder auch die Handeln den den Füßen 'festgebunden'.So konnte ich mich Stück für Stück stabilisieren.Und ca. 1/4 Jahr später habe ich mit leichtem Fitnestraining und Rad fahren wieder begonnen. Seit einem jhr spiele ich nun auch Golf und habe gerade mein handicap wieder verbessert. Sicherlich gibt es auch mal Tage, an denen ich 'schlapp' mache, aber am nächsten Tag geht es dann wieder.Wenn ich mal 2 Tage keinen Sport gemacht habe, bin ich einfach schlappig - es ist manchmal wie eine Sucht, aber für mich positiv.
So liebe Sandra, nun habe ich, entgegen meiner Gewohnheit, Dir viel geschrieben. Nimm Deiner Mama einen kleinen CD-Player mit, dann kann sie Erzählkassetten oder Musik hören. Alles Liebe weiterhin!
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