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Alt 22.07.2002, 17:57
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Elke,
ich persönlich habe von diesem Noni Saft noch nichts gehört. Aber in der Rubrik "andere Therapien" hier im Krebs Forum wird dieser Saft und die Therapie des Dr. Rath nicht gerade positiv angesprochen. Nicole Stroh hat da wohl auch Nachforschungen betrieben und ist zu keinem guten Ergebnis gekommen. Schau doch in diese Sparte mal rein! Das Problem ist, daß man in dieser hilflosen Situation, in der man sich als Angehöriger eines Krebspatienten oder als Patient selbst befindet, unbedingt helfen will, etwas tun will und zu jedem Strohhalm greift, der sich findet. Da ist die Gefahr natürlich sehr groß, daß man in die Fänge von unseriösen Geschäftemachern gerät, die irgendwelche
Mittelchen als Krebsheilmittel zu Höchstpreisen anbieten. Es ist sicher richtig, daß man auf ausreichende Vitaminzufuhr achtet. Da gibt es in der Schulmedizin aber auch Aufbaupräparate wie z. B. Vitamin Kapseln, die bei einem Krebspatienten sicher auch vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse bezahlt werden. Mein Mann hat eine Zeit lang Multibionta Kapseln eingenommen - das ist nur eines von vielen Präparaten, die es dazu auf dem Markt gibt. Als naturheilkundliche Zusatzpräparate habe ich von Mistel und Thymus gehört, die das Immunsystem, also die körpereigene Abwehr, stärken. Aber Vorsicht: sprecht eine solche homöopathische Zusatzbehandlung IMMER mit dem behandelnden Schulmediziner ab! Hierbei interressiert nicht die Meinung des Mediziners, der von solchen naturheilkundlichen Methoden nichts hält und deren wirkung in Frage stellt (davon gibt es leider immer noch genug! ). Wenn er es für UNBEDENKLICH hält, solche Präparate wie Mistel oder Thymus zusätzlich zu der Impftherapie zu verabreichen, würde ich sie immer mit verwenden. Ich selbst bevorzuge auch eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Aber manchmal kann die Wirkung von homöapathischen Medikamenten die Wirkung der schulmedizinischen aufheben. Deshalb bitte Vorsicht! Und die wenigsten reinen Homöopathen kennen sich gut in der genauen Wirkungsweise von schulmedizinischen Medikamenten aus. Ich habe z. Bsp. mich auch für Mistel und Thymus interessiert. Da ist mir dann mitgeteilt worden, daß diese Medikamente nicht in Verbindung mit einer Immunmodulation eingenommen werden sollen. Also haben wir erst mal die Finger davon gelassen, denn ob Impfung oder Interferon/Interleukin und 5FU, es ist immer eine Immunmodulation, die durchgeführt wird. Auch nach der traditionellen chinesischen Medizin habe ich mich erkundigt: die meisten lehnen ehrlicherweise die Behandlung im akuten Stadium einer Krebserkrankung ab, da hier ansonsten eine "Krebsexplosion" stattfinden könnte! Und auf Experimente lasse ich mich im jetzigen Stadium der Erkrankung nicht ein! Deshalb scheue ich persönlich auch noch immer ein wenig vor der Impftherapie mit dendritischen Zellen zurück, obwohl ich sie als eine Möglihckeit im Hinterkopf habe. Ich habe ja auch in Mainz in diesem Vaccinationszentrum angerufen und mich sehr ausführlich mit einem auskunftsfreudigen Arzt unterhalten. Dort werden auch Studien mit Tumorimpfungen mit dendritischen Zellen bei Patienten mit Nierenzellkarzinom durchgeführt. Der Arzt dort hat mir geraten, nicht in eine solche Studie einzusteigen, wenn es zum jetzigen Zeitpunkt noch andere Behandlungsmethoden gibt. Er wollte damit nicht die Möglichkeit eines Erfolges mit dieser Therapie ausschließen, sondern betonte, daß es dabei immer noch um eine experimentelle Sache handelt, mit der man noch nicht allzu viel Erfahrung im Gegensatz zu anderen Therapiemöglichkeiten hat. Vielleicht habe ich auch einfach zuviel Angst, ich weiß es nicht. Ich habe immer noch diese Möglichkeit der Impfung im Hinterkopf, wie gesagt. Es ist ja auch nicht das Problem der Finanzierung, wenn die Krankenkasse diese Therapie nicht übernimmt. Ich weiß, daß die Kosten dafür sehr hoch liegen ( man sprach von ca. 60.000.-DM, mit denen man rechnen müßte ), aber was würde man nicht alles tun, wenn man wüßte: das ist es, das hilft! das weiß man nur leider nie im Voraus. Ich hoffe auf jeden Fall für Deinen Bruder das allerbeste, schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot. Da ist es schon gut, wenn man sich austauschen kann, über Erfahrungen berichten kann und über seine Ängste reden kann. Das ist, finde ich, ungeheuer wichtig und hilft.
Wenn Du mit Deinem Naturheilkundler gesprochen hat, informiert Du mich wieder? Ich kann Dir an dieser Stelle nur meine Erfahrungen mitteilen, vielleicht erfährst Du ja etwas Neues.
Bis bald,
Ulrike
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