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Alt 20.09.2010, 09:11
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Als ich dieses Thema losgetreten habe wusste ich gar nicht wieviele es betrifft oder wie kompakt es ist.
Ich fühlte damals nur ein Unverständnis meines Mannes und seiner Kinder und fragte mich, denke, fühle ich falsch?
Du hast, wie die meisten hier, die geantwortet haben, recht.
Ich weiss nicht wie meine Umwelt sich fühlt, wenn sie mit meiner Diagnose konfrontiert werden und nicht helfen können. Ich glaube aber sagen zu können dass mein Mann nicht in einer Ecke sitzt und weint. Ich glaube eher dass er wirklich erwartet dass ich wie ein Werkzeug weiterfunktioniere.
Ich habe ihm bei der Ersterkrankung und auch jetzt oft genug gesagt dass ich nicht schaffe, beim Einkaufen unzählige Läden anzufahren, ich schaffe gerade 2 dann will ich nach Hause, dann bin ich kaputt. (Jetzt in der 1. Chemowoche schaffe ich nichts.)Trotzdem fährt er dann immer wieder hier und da hin. Wird ganz sauer wenn ich ausdrücklich sage, ich will nach Hause.
Und er versteht auch nicht wie er mich verletzt, wenn er über die Parkgebühren beim Krankenhaus klagt oder meint, wir lehnen Bestrahlung ab, wenn wir für die Fahrtkosten selbst aufkommen müssen. Im Gegenzug gibt er jede Kosten für den Besuch aus.
Gleichzeitig will ich für meinen Mann und meine Verwandschaft nicht belastend sein und auch für sie den Alltag so normal wie möglich machen. Natürlich will ich nicht dass meine Diagnose sie mehr als nötig belastet, also versuche ich auch normal wie möglich aufzutreten. Und schon ist man im Delemma drin. Ich bin so dass ich über meine Krankheit sprechen muss, will mich im Gegenzug aber nicht aufdrängen und hervorspielen.
Ich merke n vielen Antworten von euch dass das Thema nicht einfach schwar oder weiss ist und viele betrifft.
Eure Antworten haben mir sehr geholfen und wenn ich schon den ersten Satz lese:ich denke nicht, dass du zu empfindlich bist, atme ich aus.
Ich werde und habe auch schon mehr Arbeit an meinen Mann delegieren, auch an den Besuch, und noch konkreter zeigen und sagen wann es mir nicht gut geht.
Ich danke euch für eure Anteilnahme.
Mit herzlichen Grüssen an alle von Ängel
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Ängel
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