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Alt 07.09.2014, 15:59
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo an Alle,
Mein Bruder und seine Familie wurden von meinen Eltern finanziell bevorzugt. Sie unterstützen zum Beispiel den Bau seines Hauses. Ich habe das geduldet, weil ich noch nicht verheiratet war und mit meinem Gehalt auskam. Außerdem gab es ja das Haus meiner Eltern, später konnte man es dann ausgleichen. 1992 starb dann mein Vater an Krebs und ich versuchte meine Mutter zu unterstützen, hauptsächlich durch Telefongespräche, weil ich in Süddeutschland wohnte, nicht in Norddeutschland. Meine Mutter unterstützte die Familie meines Bruders mit 500 bis 1000 Mark im Monat. Sie beklagte sich darüber bei mir, konnte sich aber gegenüber dem Bruder nicht durchsetzen. Sie wollte auch nicht, dass ich zu kurz komme und ein Testament machen. Meine Eltern hatte ein „Berliner Testament“. Aber es stellte sich heraus, dass sie nur Kopien hatte, das Original war verschwunden. Es wurde ein neues Testament gemacht, diesmal ein notarielles. Mein Bruder sollte 1/3 erben und ich 2/3. Soweit so gut. Meine Mutter bekam Darmkrebs, aber nach eine OP und einer Chemotherapie schien alles überstanden zu sein. Ich heiratete Tanja und meine Mutter versprach mir, jetzt uns zu unterstützen. Ein neuer Haushalt kostet ja Geld. Daraus wurde nichts, sie sagte sie hätte kein Geld. Aber wir schafften es auch ohne sie. Weihnachten 1998 besuchten wir sie (wir wohnten an der polnische Grenze, meine Mutter an der niederländischen Grenze), alles schien in Ordnung. Meine Mutter wurde 1999 krank und kam ins Pflegeheim. Bei meinem letzten Besuch bedankte sie sich für alles, was ich für sie getan hätte. Es klang wie ein Abschied. Einige Wochen später starb sie. Aus den Unterlagen meiner Mutter ging hervor, dass sie meinen Bruder und seine Familie weiterhin großzügig unterstützt hatte. Ich fragte meine Bruder. Er sagte, die Mutter habe nicht gewollt, dass ich von ihr Geld bekäme. Sie habe mich sogar enterben wollen, weil sie eifersüchtig auf meine Frau gewesen sei. Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich mich nach diesem Gespräch sechs Wochen nach dem Tod der Mutter gefühlt habe. Das Haus konnte lange Zeit nicht verkauft werden, weil mein Bruder unrealistische Preisvorstellungen hatte. Ich verzichtete auf eine Teil meines Erbes, damit der Makler mit dem Preis runtergehen konnte. Ein Haus wird ja nicht besser, wenn es lange leer steht. Die Geschichte lehrt: Es soll rechtliche Klarheit bestehen. Keine meiner Erbinnen soll bevorzugt bzw. benachteiligt werden. Nachgiebigkeit und Bescheidenheit kann falsch sein.
Die Geschichte ist alt. Emotional habe ich damit schon lange abgeschlossen. Mehre Jahre habe ich meinen Bruder nicht besucht, auch nicht, wenn wir das Grab meiner Eltern besuchten. Meine Frau hat dann dort angerufen, danach haben wir die Familie des Bruders wieder besucht.
Liebe Grüße
Hermann

Geändert von hermannJohann (07.09.2014 um 16:51 Uhr)
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