[Gabriele B]

Es ist nicht so, dass ich nicht auch manchmal Zweifel hätte. Aber die Vorstellung, dass nach dem Tod alles vorbei sein soll, die halte ich fast nicht aus. Dann würde es wirklich keine Gerechtigkeit geben. Meine Mama hat in ihrem Leben auch mehr mitgemacht, als ein einzelner Mensch eigentlich ertragen kann. Zur Zeit kämpft sie mit den Folgen einer totalen Magenentfernung, zum dritten Mal jetzt gegen eine Krebserkrankung. Von ihr habe ich gelernt zu beten. Was die Zeichen anbelangt: Sie ist in Situationen, in denen sie nicht mehr weiter wusste (sie musste uns 4 Kinder alleine großziehen), zum Grab von Papa gegangen und hat ihn um Hilfe gebeten. Sie sagt, sie hätte dann immer die richtigen Entscheidungen getroffen und sie habe wirklich das Gefühl, dass Papa ihr geholfen habe. Papa ist da, nur wir können ihn nicht mehr wahrnehmen, das ist eine andere Dimension. Jesus hat uns versprochen, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, er hat uns das durch sein Opfer am Kreuz und seine Auferstehung bewiesen. Ich glaube daran, ich würde sonst manchmal verzweifeln..Ich weiß auch nicht, warum er soviel Elend zulässt, die Antwort darauf hoffe ich im nächsten Leben zu bekommen. Wahrscheinlich ist es eine große Gnade, wenn man glauben kann. Ich bin auf jeden Fall dankbar dafür, dass ich eine Perspektive habe. Ich möchte Euch noch ein paar Zeilen von Dietrich Bonhoeffer mitgeben:
"Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll es auch nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten.
Es ist verkehrt, wenn man sagt: Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, aber er hilft uns, unsere Gemeinschaft miteinander - wenn auch unter Schmerzen - zu bewahren.
Ihr müsst wissen, wie es mit denen steht, die gestorben sind. Dann braucht ihr nicht zu trauern wie die übrigen, die keine Hoffnung haben."