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Alt 02.07.2008, 12:44
Briddel Briddel ist offline
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Registriert seit: 02.07.2008
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Standard Meine Mutter(64) hat es auch

Hallo zusammen,
ich bin heute morgen auf dieses Forum gestoßen und habe mir die Augen ausgeweint.
Nun habe ich mich registriert, weil ich sehe, hier wird man verstanden.

Meine Mutter hatte seit Monaten Oberbauchschmerzen, Durchfälle und Infekte. Vor zwei Wochen sagte der HA, es wär ein Magen Darminfekt. Er hat sie gar nicht untersucht. Sie rief ihn noch mehrmals an, weil es ihr schlecht ging, nach einer Woche nahm er ihr Blut ab. In dieser Zeit hat er nicht mal den Bauch abgetastet.
Am Abend der Blutennahme klingelte er Sturm an der Haustür, sie müsse sofort ins Krankenhaus. Sie hatte einen Bili von 7,9 und eine gamma GT von über 900.
Die deutliche Gelbfärbung von Haut und Skleren war ihm bis dahin nicht aufgefallen.

Es folgte eine Woche Untersuchung im Kreiskrankenhaus mit abschließendem CT, weil man nichts finden konnte.
Ich arbeite im gleichen Krankenhaus als Krankenschwester und habe von Onkologie bestenfalls ein schlechtes Halbwissen.
Naja, jedenfalls rief meine Mutter mich morgens im Dienst an, da wäre was gewachsen und ich soll den Arzt mal anrufen.

Der sagte dann, sieht nach Pancreaskarzinom aus, 3cm im Kopf, 1cm im Scwanz. Schlechte Prognose, Gallengang stranguliert, Hoffnung aber nicht aufgeben sondern sofort Verlegung in größeres Krankenhaus.. Ob ich es meinen Eltern nochmal erklären möchte, sie würden es nicht wirklich verstehen und der Arzt wußte nicht, was er ihnen zumuten kann.

Ich wußte es auch nicht, kämpfte bis Dienstschluß gegen den Zusammenbruch und überlegte was und wie ich es sage. Brach vor Patientenzimmern in Tränen aus und hätte Patienten fast angeschrien, die sich beschwerten, das falsche Essen bekommen zu haben.

Ich holte meine gutgelaunten Eltern aus der raucherecke und erzählte ihnen, das das, was da gewachsen war, ein Tumor ist, bzw. zwei. Meine Mutter brach sofort zusammen, sie hatte gehört, das sei unheilbar. Ich erzählte ihnen, dass nicht bewiesen ist, ob er gut oder böse sei... Und deshalb weitere Untersuchungen nötig sind um die sinnvollste Behandlung herauszufinden.

Meine Mutter liegt nun im Diakoniekrankenhaus in Rotenburg/Wümme. Dort gibt es wohl ein tumorzentrum, im Net finde ich aber wenig darüber.
Die Chirurgen wissen noch nicht, ob sie operieren könne, heute ist ein neues CT geplant. Gestern war ein Stent zur Entlastung des Gallengangs geplant, der ist ausgefallen. Warum weiß ich noch nicht, ich wollte mich erstmal etwas besser informieren, bevor ich mit den Ärzten rede.

Ich suche hier Kliniken, habe auch den Beitrag von Britta1 mit der Klinik in Hamburg gelesen, was Hoffnung machte. Nur, bevor ich meine Mutter woanders hin empfehle, muß ich ja wissen, ob es dort auch sinnvoll sein könnte, in ROW zu bleiben.

Ich habe bei Oles Tipps gelesen, Heidelberg bietet Whipple Op mit Bestrahlung an. Weiß jemand, ob Hamburg auch?

Sorry, dass es so lang wurd, aber mir sind die Kanäle geplatzt und es mußte mal raus.

Bin für jeden Tipp dankbar. Mein Sohn ist 13 und meine Mutter hat ihn seit der Geburt betreut, wenn ich arbeite. Mir ist schlecht und ich weiß noch nicht, wann ich ihm was wie sage.

Weiß gar nicht, wie ich die nächsten Tage überleben soll, dabei geht es doch um meine Mutter. Sie hofft immer, weil ich Krankenschwester bin, habe ich ein Geheimrezept und werde es schon richten.

So, erstmal Schluß.
Danke fürs Lesen,
Britta
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