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Alt 30.01.2015, 10:40
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Astrid,

ich verstehe deine Verunsicherung sehr gut. Mein Papa ist in der Regel auch sehr verschlossen und lässt nur wenig nach außen. Am Anfang überrollt die Diagnose erstmal alle … den Betroffenen wie auch die Angehörigen. Allerdings glaube ich heute, dass dieses Überrollen auf zwei unterschiedliche Arten geschieht. Die Angehörigen denken … bitte, sterbe nicht! …. die Betroffenen denken … werde ich nun sterben, war`s das, wie werde ich sterben?
Dieses Wort „Krebs“ verändert einfach alles.
Dazu kommt, dass dann eine Menge Auswertungen, Arztberichte, weitere Vorgehensweisen auf alle einprasseln. Die muss man erstmal schlucken. Dann soll alles ganz schnell gehen und man hat gar keine Möglichkeit, sich so richtig wirklich damit auseinander zusetzen. Für mich war z.B. immer völlig klar, dass sich mein Papa selbstverständlich einer Chemotherapie unterzieht. Das stand für mich selbst außer Frage. Heute weiß ich, dass er im Sommer schon überlegt hatte, ob er sie überhaupt antritt. Und eigentlich hatte er dieses auch viel auf den Druck von uns und der Ärzte getan. Allerdings stand bei uns von Anfang fest, dass es nur eine palliative Behandlung zur Erhaltung der Lebensqualität werden soll. Vielleicht ist das auch nochmal etwas anderes.
Was ich damit eigentlich nur sagen will … niemand weiß am Anfang, was richtig oder falsch ist. Das kann niemand wissen. Und ich glaube auch nicht, dass man am Anfang wirklich viel falsch machen kann. Die Zeit wird die Gedanken ordnen und auch aufzeigen, wie es weitergeht.
Zweifel nicht an dir, ich wünsche euch alles Glück dieser Welt.
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