hallo liebe bärbel,

es ist sicherlich einfacher mit der krankheit zu leben, wenn man sie akzeptiert und offen damit umgeht, aber man kann einen menschen nicht dazu zwingen. es ist auch charaktersache und francoise ist eben noch sehr jung. ich kann mir denken, dass du dich manchmal hilflos fühlst und glaubst deiner tochter helfen zu müssen oder sie zu einer, für sie einfachere, einstellung zwingen zu müssen.

ich weiss auch manchmal nicht woher ich den optimismus nehme, aber man muss dazusagen, dass ich mich physisch halt immer ziemlich gut spüre. gut, ich kann nicht mehr inlineskaten und bis morgens um 5 in der disco tanzen, aber die zeiten sind sowieso vorbei. ich weiss nicht ob ich so locker damit umgehen würde wenn ich die einschränkungen von françoise hätte.

ich lebe jetzt ein ruhiges leben, schlafe viel, gehe jeden tag mit meinem hund spazieren, mache yoga, schwimme gelegentlich. ich kann meinen haushalt schmeissen und bin absolut unabhängig. ich bin sehr dankbar, dass es so ist und hoffe, dass es so bleibt, manchmal stellt man sich natürlich fragen. es ist sicherlich nicht einfach, und ihr angehörigen habt es auch sehr schwer.

ich hoffe es geht dir und françoise gut, wünsche einen schönen dritten advent und freue mich schon auf eine antwort.

alles liebe. ich denk an euch.

danièle