Einzelnen Beitrag anzeigen
  #101  
Alt 15.11.2005, 21:58
Slavica Slavica ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.11.2005
Ort: Bremen
Beiträge: 1
Standard Karzinosarkom (Müllerscher Mischtumor)

Hallo zusammen,
ich habe die Beiträge gelesen und micht entschlossen, auch meine Geschichte ins Forum zu setzen. Zur Krankheit im Allgemeinen kann ich nichts mehr hinzufügen. Gern möchte ich jedoch einige Stationen meiner Diagnose aufschreiben, um auch andere für dieses Thema zu sesibilisieren. Ich möchte alles so detailiert wie möglich aufschreiben, weil ich glaube, dass es wichtig ist.

Ich bin 36 jahre alt.
Nachdem ich viele Jahre die Antibabypille genommen habe, war ich es gewohnt, meine Regelblutung 1-2 Tage zu haben. Von Mai-Juli 2005 war es allerdings anders. Meine Regelblutung dauerte 7-8 Tage an. Ein Besuch beim Gynokologen ergab, dass sich ein ca. 1x1 cm großer Polyp in meiner Gebärmutter festgesetzt hatte, der durch eine einfache Ausschabung entfernt wurde. Nachdem der 1. Befund (benigner) vom ansässigen Pathologen vorlag, hörte ich zum Mal den Begriff "Müllerscher Mischtumor". Mein Gynokologe hatte diese Diagnose in seiner 28-jährigen Berufslaufbahn noch nicht gestellt und wusste selbst nicht viel darüber. Zum Glück gibt es das Internet und ich fand dieses Forum. Aufgrund einiger glücklicher Zufälle konnte ich erwirken, dass der Befund noch einmal von einem unabhängigen Referenzpathologen befunden wurde. Ergebnis: bösartig. Daraufhin erhielt ich vor einigen Tagen eine Bauchspiegelung. Dabei wurde eine erneute Zellveränderung festgestellt und nun warte ich auf den 3. Befund.

Nachdem mein 2. Befund vorlag, habe ich Email-Kontakt zu Herrn Dr. Müller aus Hammelburg aufgenommen, der schnell, freundlich und ehrlich geantwortet hat. Das hat mir Kraft gegeben. Weitere Gespräche haben ergeben, dass ich um eine Total-OP scheinbar nicht herumkommen werde. Ich habe leider noch keine Kinder. Soll ich mich mit 36 Jahren wirklich schon davon verabschieden? Ich möchte mich nicht wirklich damit abfinden und versuche, nicht daran zu denken.

Ich war froh, dass ich dieses Forum entdeckt habe. Ich weiß nun viel mehr über diese Krankheit, als vorher. Das ist gut. Meine Angst hat sich allerdings verdoppelt. Zum Glück habe ich einen ganz lieben Partner. Das hilft ein bißchen.

Ich werde mich auf jeden Fall die nächsten Tage noch einmal melden, um die weiteren Stationen aufzuschreiben. So hilft es vielleicht auch anderen in meinem Alter.

Danke, dass ich hier einen Platz für meine Geschichte gefunden habe. Meine Angst nimmt es mir zwar nicht, aber irgendwie fühlt es sich gut an. Ich weiß nicht, warum.
__________________
Liebe Grüße und alles Gute
von Slavica