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Alt 19.07.2001, 11:09
Gast
 
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Liebe Christina,
ich bin zwar nicht der von Ihnen direkt angesprochene Günter, möchte aber trotzdem versuchen, auf Ihre Fragen zu antworten.
Vitamine, die im Rahmen einer Chemotherapie zugeführt werden sollten, haben die Aufgabe, die Integrität der gesunden Zellen, die nicht direkt Ziel der Chemotherapie sind, zu erhalten. Also müssen die Vitamine verabreicht werden, die der Erhaltung der Zellstruktur dienen und sogenannte Radikale, wie sie z. B. bei Bestrahlung oder beim Sport entstehen, abfangen können. Ich empfehle daher Kombinationspräparate aus Provitamin A (= Carotin), Vitamin A, C, E sowie das in engem Zusammenhang besonders mit Vitamin E wirkende Spurenelement Selen. Durch die Chemotherapie werden einne Reihe von Zellen zerstört. Daher fällt sehr viel Zellkernmaterial an, wobei besonders die sog. Purine ins Gewicht fallen. Diese werden nämlich zu Harnsäure umgewandelt und können somit den Organismus belasten (Ausfällung der Salze dieser Säure = Urate; diese sind auch für die Entstehung von Gicht verantwortlich). Durch Medikamente mit dem Wirkstoff Allopurinol kann dem entgegengewirkt werden. Es gibt auch weitere Möglichkeiten, die Nebenwirkungen von Chemotherapien zu vermindern, wie z. B. Mistelpräparate (Informationen hierzu über die Fa. Helixor), Enzyme (Literatur: Enzymtherapie bei Krebs; Enzyme. Wirkstoffe der Zukunft) und weitere Immunstimmulantien wie NeyTumorin, NeyImmun usw. Schauen Sie doch mal ins Internett unter www.lehmanns.de. Dort finden Sie unter dem Autor Delbrück auch ein Buch über Brustkrebs, unter dem Autor Wrba das Enzymbuch.
Zu Ihrer letzten Frage: Navelbine (Wirkstoff: Vinorelbin) ist ein sog. Vinca-Alkaloid und wird bei bestimmten Lungenkrebsformen und beim fortgeschrittenen Mammacarcinom angewandt, wenn diese auf andere Chemotherapeutika, wie z. B. Doxo- oder Epirubicin nicht (mehr) reagiert. Die Patienten müssen allerdings bei gutem Allgemeinbefinden sein. Es sollte bei der Anwendung dieses Medikaments keine gleichzeitige Bestrahlung von Becken, Wirbelsäule oder Röhrenknochen stattfinden. Ein zeitlichen Abstand von mindestens 3 Wochen zur letzten Bestrahlung dieser Regionen muß eingehalten werden.
Bei den Tumormarkern handelt es sich um Substanzen, die von wachsenden Tumoren gebildet werden und in Abhängigkeit einer ausreichend großen Tumormasse ins Blutkreislaufsystem sezerniert werden können. Die klinische Bedeutung besteht in der Beurteilung des Krankheitsverlaufes. Steigende Werte zeigen i. a. ein weiteres Wachstum, fallende Werte eine Rückbildung (=Remission) des Tumors an. Tumormarker können zur frühzeitigen Erkennung von Rezidiven und Metastasen wertvoll sein. Bei Brustkrebs findet meist der Tumormarker Ca 15-3 (Ca = Cancer Antigen) Verwendung.
Nebenbei bemerkt gibt es auch ein neues Medikament, welches in ca. 50 Ländern zur Behandlung des metastasierenden Brustkrebs zugelassen ist. Es heißt Xeloda, enthält als Wirkstoff Capecitabin. Dieser Wirkstoff wird nur im Tumorgewebe in den chemotherapeutisch wirksamen Stoff Fluorouracil umgewandelt und wirkt demzufolge nicht auf die gesunden, nicht tumorös veränderten Körperzellen.
In der Hoffnung, Ihnen damit etwas bei der Beantwortung Ihrer Fragen geholfen zu haben, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.
Gruß Steffen
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