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Alt 11.02.2009, 14:58
LocaPueppy LocaPueppy ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Hallo Zusammen..!
Ich fang einfach mal an meine Geschichte zu erzählen.
Ich kenne diese Angst die man vor Dieser Diagnose hat. Aber bitte Scheut euch nicht nach einer Darmspiegelung zu Fragen, denn wenn da wirklich was sein sollte kann es schnell zu spät sein. Ich will euch damit auf keinenfall Angst machen, aber es ist leider so. Bei mir wäre es schon fast zu spät gewesen. Und so komm ich dann mal zu dem Anfang meiner Krankheit.
Es fing alles August 2007 an. Ich hatte Blut im Stuhl hab mir nichts bei gedacht. Dachte es wär einfach ein Äderchen geplatzt, was durchaus passieren kann bei zu hartem Stuhlgang, womit ich aber nie Probleme hatte. Naja Dezember wurde es dann immer öfter mit dem Blut. bin dann kurz vor Weihnachten 2007 Abends ins Krankenhaus gegangen. Dort hat mir die Ärztin Blut abgenommen und mit ihrem Finger mein Enddarm abgetastet. Nichts wurde festgestellt alles war in Ordung. Ja dann hab ich es auch so gelassen, denn sie meinte das es nur ein Äderchen wäre. Ja Februar 2008 bin ich dann zum meinem Hausarzt damit. Er nahm mir auch erst nur Blut ab, wo nichts festgestellt wurde. Später hab ich dann für 14 Tage HämoridenZäpfchen bekommen. Davon wurde es aber nicht besser. Später Musste ich dann Stuhlproben abgeben. Dort wurde eine leichte Enzündung im Darm festgestellt. Dann hab ich wieder für 14 Tage EntzündungshämendeZäpfchen bekommen. Die wie gesagt auch nicht geholfen haben. Bis April ging es mit den Zäpfchen so weiter. Dann mitte April habe ich ein Termin im Juni 2008 für eine Darmspiegelung im Krankenhaus bekommen. Da haben die dann erstmal nur ein verdacht auf eine Verhärtung des Enddarm gehabt. Haben aber eine Probe entnommen und ich sollte trotzdem Montags eingewiesen werden, weil es auf jedenfall entfernt werden sollte. Ja montags im Krankenhaus dann. Der Arzt Sagte es sei Bösartig. EnddarmKrebs. eine Welt ist zusammen gebrochen. Es wurden dann noch CT´s (ComputerTomography) gemacht wo sich dann Rausstellte das es schon gestreut hat. Auf die Leber. eine Lebermetastase auch noch. Ich dachte nur noch warum gerade mir das passieren musste, ich war nie wirklich krank. Naja Donnerstags wurde ich dann direkt operiert. Die OP dauerte 4 1/2 Stunden. Danach kam ich direkt erstmal für 4 Tage in die IntensivStation. Ich sah mein Operkörper und war nur noch am weinen. Einen Darmausgang (Stoma) auf meinem Bauch, eine riesige Narbe (von Der Brust an bis zum Unterleib). Und nochmal stelle ich mir die frage warum es gerade mich getroffen hat. Bis heute habe ich keine Antwort. Ich war dann insgesamt 18 Tage im Krankenhaus. danach musste ich 7 Monate lang Chemo machen. 12Wochen Chemo, 6 Wochen Bestrahlung im Unterleib und wieder 12 Wochen Chemo. Bin erst seit Kurzen fertig mit der SCHEIßE. Die Chemo ist Schon keine leichte Sache. Es geht einem schlecht man kann nicht essen. Es geht einem in dem Moment wirklich ohne Chemo besser. Ich habe oft das verlangen gehabt abzubrechen. Aber gerade bei Uns Jungen Menschen (Bin diesen Jahr 19 Geworden) wachsen die Krebszellen viel viel schneller als wie bei einem der 50 Jahre alt ist.
Ja wie gesagt vor 2 Wochen habe ich den Darmausgang (Stoma) wieder entfernt bekommen. Ich kann wieder alles essen was ich will. Der Stuhlgang ist zwar noch nicht ganz regemäßig, aber es klappt alles Super.
Was ich weitergeben kann ist das Darmkrebs nicht immer Tötlich enden muss. Ich bin der Lebende Beweis. Das was man nur in der Zeit viel brauch, sind Viele Menschen die hinter einem stehen, weil alleine hätte ICH das auch nicht geschafft. Ich muss zwar das nächste Jahr alle 3 monate zur Untersuchung und dann alle halbe Jahr und später nur noch einmal im Jahr zur Nachkontrolle, aber ich bin glücklich und man sieht das Leben jetzt von einer ganz anderen Seite.
Es gibt klar auch Nachteile bei dieser Krankheit, zB die riesen Narbe, Den Ausgang den man Monate Land mit sich rumschleppen musste, den ständigen Gewichtsverlust (ich hatte damals 58 Kilo, jetzt nur noch 45 Kilo) und durch die Unterleibsbestrahlung auch den verlust keine Kinder mehr bekommen zu können. Aber Leute das wichtigste ist doch: Man lebt. Und es muss ja nicht immer wirklich mit Darmkrebs enden. Wenn ihr die Angst habt sagt einfach bei eurem Hausarzt das ihr eine Darmspiegelung wollt. Dann habt ihr Gewissheit.

Mein lienlingsspruch seit dem ist: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

Wenn ihr Fragen habt schreibt mich ruhig an.

Liebe grüße Loca