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Alt 04.10.2010, 12:08
Lumine Lumine ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

dein Beitrag hat mich zum Nachdenken angeregt und ich denke (und weiß auch aus meinem Umfeld), dass der Umgang mit dieser elenden Krankheit je nach Mensch sehr verschieden ist bzw. sein kann.
Zitat:
Was ist besser, frage ich mich? Mit der Krankheit so verhalten umgehen wie damals zu Maxie Wanders Zeiten? Oder so direkt und offen wie heute?
Ich persönlich (und ich spreche jetzt nur fur mich) habe festgestellt, dass es mir sehr hilft, wenn ich mich über meine Krankheit, meine Gefühle, meine körperlichen "Probleme" usw. mit anderen Menschen austausche; es müssen dabei auch nicht unbedingt nur "Patienten" sein.

Eine ganz große Hilfe (neben meinem Mann) ist für mich auch das Schreiben bzw. Führen meines Tagebuches auf meiner Homepage. Allein schon das Schreiben erleichtert mich und wenn ich dann Feedback über das Geschriebene bekomme, entsteht in vielen Fällen dann auch wieder ein zwischenmenschlicher Austausch, der mich aufbaut und trägt.

Bei der Erstdiagnose wurde mir der Befund von einem Arzt quasi "um die Ohren gehauen"; ich zitiere mal der Einfachheit halber aus meinem Tagebuch
Zitat:
Dann die vernichtende erste Diagnose durch den Chefarzt:

"Es bringt nichts, drumherum zu reden, aber Sie haben einen bösartigen Tumor in der Lunge." *peng*

"Wir müssen erstmal die Flüssigkeit ablassen (punktieren), damit wir danach per CT mit Kontrastmittel den Umfang des Tumors in der Lunge ermitteln können." ... und nochmal *peng*
Im Nachhinein denke ich, dass dieser schnelle, plötzliche "Hammerschlag" für mich besser war, als eine langsam sich hinschleppende Wahrheit. Ich wurde quasi gezwungen, mich sofort und umfassend damit zu beschäftigen und den für mich passenden Umgang mit der Krankheit zu finden. Ich persönlich will immer alles wissen, um die "richtigen" Fragen stellen zu können und die "schnelle" Aufklärung hat mich "wach" und aufmerksam dem Krebs gegenüber gemacht (so empfinde ich das).

Aber, wie gesagt, das ist sicher bei jedem Menschen anders; genauso, wie die Ärzte in jedem KH anders sind (einige der Damen und Herren im weißen Kittel sind wirklich hervorragend, andere wiederum haben keinerlei soziale Kompetenz).

Liebe Grüße,
Christa