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Alt 03.03.2015, 21:00
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Scheidenrekonstruktion nach Cervix Ca und Wertheim OP

Zitat:
Zitat von natalie75 Beitrag anzeigen
Er sagte bei Frauen ist es eben immer noch ein Tabu-Thema " Sexualität nach solch einer Erkrankung"
Aber warum eigentlich.......wenn wir gesund wären, wäre es doch die natürlichste Sache der Welt......und nur weil diese böde Krankheit sich uns als "Wirt" ausgesucht hat soll es auf einmal Nebensache sein.?!

Was habt Ihr so erlebt....danach....konntet ihr es einfach so ausblenden....oder habt ihr auch so eure Probleme damit....
Hallo Natalie,

Ich habe deinen Thread aufmerksam gelesen und möchte auch kurz meine Erfahrungen schildern, da für mich Sexualität auch immer ein wichtiges Thema war und ist. Ich habe eigentlich nur Positives zu berichten und hoffe, dass das in Ordnung ist.

Ich habe eine lange Vorgeschichte mit 3 Konisationen, jahrelangen dreimonatigen Abstrichen, Bangen und Hoffen auf ein jeweils gutes Ergebnis, zweimaligem Befund "Carzinoma in Situ" nicht im Gesunden entfernt, eine Muttermundstenose aufgrund der Konis, die operativ beseitigt werden musste und weitere Eingriffe / Untersuchungen hinter mir. All dies hat mich auch sehr belastet. Trotzdem habe ich versucht, im Kopf soweit frei zu bleiben, dass Sexualität weiterhin einen relativ normalen Platz in meinem Leben hatte.

Letztendlich fand die Histologie nach meiner Gebärmutterentfernung ein Adeno-Zervix-Karzinom in einem frühen Stadium pT1a1, G1. Meine Gebärmutter wurde vaginal entfernt (einfache vaginale Hysterektomie), das ist jetzt über vier Jahre her, mir geht es gut

Meine Eierstöcke konnten zum Glück gemäß den Leitlinien belassen werden, so dass sich für mich körperlich, hormonell und zyklisch kaum bzw. keine Veränderungen ergeben haben. Darüber bin ich auch sehr froh und dankbar. Ich bin jetzt auch seit längerer Zeit glücklich in einer neuen Partnerschaft und froh, dass auch sexuell alles weiterhin gut klappt

Mir tut es leid zu lesen, wie es manchen gerade jungen Frauen (in meinem Alter) nach einer Wertheim-OP mit Eierstockentnahme geht. Und ich kann kaum nachvollziehen, dass Ärzte auf dieses so wichtige Thema nicht eingehen, gerade bei diesen schweren körperlichen und psychischen Belastungen, die damit einher gehen können. Das hätte ich nicht gedacht, da ich glücklicherweise andere Erfahrungen gemacht habe..meine Frauenärztin hat immer all meine Fragen beantwortet, und auch in meiner Psychotherapie konnte ich darüber offen reden.

Ich finde es jedenfalls toll, Natalie, dass du diesen Weg mit der Scheidenrekonstruktion gegangen bist. Ich würde mich auch freuen, weiterhin von dir zu lesen. Toi toi toi für deinen Abstrich, ich drück die Daumen für ein gutes Ergebnis

Liebe Grüße, Jessa
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