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Alt 05.09.2004, 22:05
Gast
 
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Standard Sexualität nach Gebärmutterhalskrebs

Ihr lieben Frauen,
schön ist es zu lesen, wie offen Ihr mit dem Thema umgeht.
Ich selbst war mit 24 Jahren eine Betroffene, aufgrund von Gebärmutterhalskrebs mußte ich mich einer Wertheim OP unterziehen, meine Eierstöcke sind erhalten geblieben, man hat sie nur etwas anders positioniert. Aber sie arbeiten immer noch einwandfrei. Gott-sei-Dank mußte ich mich keiner Nachbehandlung unterziehen. Die Lymphknoten waren nicht befallen, und so erfreue ich mich heute, 9 Jahre später, fast bester Gesundheit! An meinen Eierstöcken bilden sich lediglich hin und wieder Lymphzysten, die mir bereits drei mal operativ entfernt wurden. Alles harmlos - mittlerweile weiß ich um was es dort geht, wenn ich wieder solch einen Knödel im Unterleib spüre. Nach einigen Wochen bilden sie die Zysten von selbst zurück. Und so komme ich wieder um die OP's herum :-)

Mein Arzt hatte mir damals in der OP-Vorbereitung alles genau erklärt, natürlich auch, dass ich mit Problemen beim Sex zu rechnen habed da ein Stück der Scheide entfernt wird, er jedoch aus irgendeinem Material (ich glaube Bauchfell???) das fehlende Stück nachmodellieren wird. Und genau das ist ihm sehr gut gelungen. Nach einigen Wochen - oder es waren vielleicht auch 2 Monate - Enthaltsamkeit nach der OP hatte ich absolut keine Probleme beim Sex. Weder beim eigentlich Akt noch was die Erregbarkeit angeht. Auch das ist noch heute der Fall.

Leider quält mich ein anderes Problem und ich würde gern wissen, ob es Gleichgesinnte gibt:
bei der OP wurde meine Blase 'hochgebunden' (auf alle Fälle auch etwas anders positioniert und irgendwo an- oder aufgehängt). Einige Tage nach der OP wurde damals der Katheder entfernt mit den erschreckenden Ergebnissen, dass ich absolut kein Wasser lassen konnte. Mir wurde dann nach ettlichen Versuchen immer wieder ein Katheder gesetzt - vielleicht 8 bis 10 mal. Bis der Arzt die Faxen dick hatte und mir einen externen Katheder durch den Bauch legte. Mit dem ich dann das Wasserlassen lernen mußte. Auch das klappte nach einigen Tagen langsam aber stetig. Aber nur mit viel Pressen und Drücken. Einfach so auf den Topf setzen und es laufen lassen ging nicht und geht heut noch nicht.

Seit etwa 3 Jahren - um wieder auf das Thema Sexualität zu kommen - passiert mir sehr oft etwas sehr, sehr unangenehmes: wenn ich einen Orgasmus habe, läuft mir einfach etwas Urin heraus. Völlig unkontrolliert, natürlich völlig ungewollt und völlig peinlich. Ich schäme mich so sehr, dass ich mittlerweile total blockiert bin. Und in diesem Zusammenhang meldet sich die Angst inkontinent zu werden - und dass, wo ich doch eigentlich gar nicht richtig Pieseln kann?!?!
Ist Euch die Problematik bekannt?
Gibt es bestimmte und gezielte Beckenboden-Übungen, um hier endlich auch eine 'normale' Frau zu werden?
Freue mich über Eure Antworten.
Liebe Grüße, Kathrin
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