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Alt 06.02.2017, 13:57
Than Than ist offline
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Standard AW: Melanom Clark Level III Bresolw 0,37 mm

Liebe Maren,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Deine Gefühlslage kann ich nur zu gut nachvollziehen. Bei mir war es ähnlich. Meine Tumore wurden auch nur entfernt, weil ich ein komisches Gefühl hatte, nicht, weil die Ärzte sie für verdächtig hielten. Das führt dazu, dass man irgendwie das Vertrauen verliert. Man fühlt sich allein gelassen und hat das Gefühl, die ganze Last der Früherkennung liegt auf den eigenen Schultern. Dabei würde man die Verantwortung ganz gerne an den Fachmann abgeben.

Zur Nachsorge gehört allerdings auch eine regelmäßige Selbstkontrolle. An Stellen, die man selber nicht sieht, kann der Partner oder ein guter Freund oder eine Freundin behilflich sein. Die Methode Spiegel soll auch funktionieren, das kann ich allerdings nicht gut beurteilen, da ich sehr schlecht sehen kann. Bei meinen Terminen werde ich immer gefragt, ob mir etwas Neues oder eine Veränderung aufgefallen ist. Die Ärzte sehen sich immer nur den aktuellen Zustand der Flecken an. Anhand bestimmter Merkmale kann man in der Regel gut zwischen normalen und verdächtigen Muttermalen unterscheiden. In der Regel ist es sogar gut, wenn nicht immer der gleiche Arzt die Untersuchung macht. Damit werden die Abstände, in denen man den gleichen Arzt wieder sieht, sogar noch größer. In der Klinik ist ein regelmäßieger Wechsel üblich und auch mein Hautarzt wechselt sich in der Gemeinschaftspraxis mit seinen Kollegen ab.

Den Fotofinder zahlt meines Wissen nach die Krankenkasse nicht. Bei mir in der Klinik wird der auch nicht angewendet und in einer nahegelegenen Uniklinik kommt der auch nicht zum Einsatz. Im März habe ich den ersten Nachsorgetermin bei meinem niedergelassenen Hautarzt. Bisher habe ich die Nachsorge komplett über die Klinik laufen lassen. Mal sehen, wie es bei ihm läuft.

Mit dieser Angst, dass eventuell ein Melanom nicht erkannt wird, müssen wir lernen zu leben. Das ist nicht einfach und ich habe auch länger dafür gebraucht. Jetzt nach 3 Jahren habe ich das für mich gut im Griff. Ich habe es akzeptiert, dass ich überwiegend für mich selbst verantwortlich sein muss.

Dass du nicht über die Diagnose weißer Hautkrebs informiert wurdest, ist natürlich nicht in Ordnung. Damit hättest du jawohl weder die OP noch die Histologie selber zahlen müssen. Ich vermute, das ist jetzt zu lange her, um die Rechnungen noch bei der Krankenkasse einzureichen? Versuchen kann man es sicher trotztdem, mit entsprechendem Befundbericht, den du von deiner Ärztin bekommst, falls du ihn noch nicht hast.

LG Than
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