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Alt 09.09.2013, 00:47
Patzel Patzel ist offline
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Standard AW: Cholangiokarzinom - wie geht es weiter nach OP?

ist es zu fassen: der Arzt nimmt sich nicht einmal die Zeit für ein Gespräch und zwar weder mit dem Patienten noch mit mir. Trotz mehrfacher Nachfrage wurden immer wieder nur irgendwelche Assistenzärzte geschickt, die natürlich überhaupt nichts sagen konnten.
Die Sache mit dem Stent konnte also bisher nicht hinterfragt werden.
Szinti wurde mittlerweile gemacht, wg. Terminverschiebung ja erst am Freitag, angeschaut hat sich das keiner mehr von den Ärzten, war ja Freitag nachmittag und alle sofort weg ins Wochenende...
Freitag nach Szinti sofort Entlassung aus der Klinik, Betten nach Möglichkeit gleich freimachen (Wochenende) und die Patienten in den Hotelteil der Klinik (eigentlich für Angehörige gedacht) verfrachten.
Die Ursache für die Schwellung und die Schmerzen waren also bei Entlassung immer noch nicht bekannt, zudem kamen dazu Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden... sollten da nicht alle Alarmglocken klingeln? Mir klingt das nach einer Infektion (ich hoffe nur, daß nicht durch die Stententfernung eine Sepsis entwickelt hat). Ach was, da gibt einem die Klinik erst mal wieder Hunderterpackungen Paracetamol mit, damit kann man so schön Fieber senken und merkt dann nimmer, wann sich eine Infektion anbahnt.
Ich bin allmählich am Verzweifeln, er ist sichtlich so hundsmiserabel beieinander, kann sich kaum aufrecht halten und will trotzdem warten, bis morgen früh unser Feld-Wald-und-Wiesen-Hausarzt aufmacht. Verdammt noch mal, wir hausen auf einer Insel und Notfallflüge aufs Festland sind nur an nebelfreien Tagen möglich.

Was sich beim Szinti ergibt, wird am Dienstag vom Ärzteteam besprochen und dann die "Entscheidung" dem Patienten über den ach-so-super-qualifizierten Hausarzt mitgeteilt. Das wissen wir auch nur, weil wir den Brief geöffnet haben, den die Klinik für den Hausarzt mitgegeben hat. Als Engländer traut man sich das nicht zu öffnen, aber ich stehe auf dem Standpunkt, es geht um ihn und somit hat er das Recht, diesen Brief vor dem Arzt zu lesen. Sorry, aber die letztendliche Entscheidung über weitere Behandlungen trifft nicht der Arzt, sondern der Patient aufgrund der Vorschläge der Ärzte oder vielleicht auch erst nach EInholung einer weiteren Meinung.

Ach ja, Krankenakte anfordern: in Großbritannien muß man mit einem Formular eine Kopie seiner Unterlagen anfordern. Dafür braucht man dann auch noch eine vertrauenswürdige Person (hier werden u.a. vorgeschlagen: Banker - ganz bestimmt sehr vertrauenswürdig), die bestätigt, daß man es auch selber ist, der das Formular ausfüllt. Dann löhnt man 50 Pfund und bekommt (mit etwas Glück) seine Krankenakten (nach ca. 40 Tagen!). Allerdings kann das medizinische Personal Informationen zurückhalten, wenn sie der Auffassung sind, es sei für den Patienten (oder seinen Beauftragten) nicht geeignet zu wissen. Gut, bei solch einer Pfuscherei ist das (fürs medizinische Personal) schon eine feine Sache... unter dem Deckmantel, den Patienten oder Beauftragten vor schlechten Nachrichten zu bewahren.

Nun werde ich heute nacht noch die europäischen Richtlinien bemühen, soweit ich weiß, ist es europaweit rechtlich verankert, vollen Zugriff auf die eigenen Daten zu haben (also die letztendliche Hoheit darüber) und eine Gebühr ist m.E. hier auch nicht gerechtfertigt. Außerdem werden wir keine 40 Tage warten...
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