Thema: Ewing-Sarkom
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Alt 19.05.2003, 22:54
Gast
 
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Standard Ewing-Sarkom

Hallo Sandra + Matthias,

zuerst einmal möchte ich Euch mein Beileid aussprechen. Aber der Tod war für Benny bestimmt eine Erlösung sowie er es auch für meinen Sohn war.

Ich finde es gut, dass Ihr in seiner Nähe sein konntet und er ruhig einschlief. Ich habe es anders erlebt, da mein Sohn zu Hause starb und das Sterben deshalb sehr schwer war. Wir hatten zwar täglich Besuch von unserer Hausärztin und 3 Mal am Tag bekam er Morphium gespritzt, aber in den letzten 4 Tagen seines Lebens war er sehr unruhig und konnte auch nicht mehr sprechen, da sich die Metastasen bis zum Gehirn ausgebreitet hatten. Dazu hatte er seit seinem Krankenhausaufenthalt einen großen Dekubitus und die Schleimhäute waren von Pilz befallen. Ich habe diese Tage in meinem Gehirn abgespeichert und ich versuche damit zu leben bzw. die damaligen Ereignisse zu verdrängen. An manchen Tagen gelingt es ganz gut und dann fällt man wieder in ein tiefes, schwarzes Loch.

Die richtige Trauer kommt erst nach der Beerdigung, wenn einem zum ersten Mal bewusst wird, dass er nie mehr zurückkommt. So lange man einige Dinge zu erledigen hat und beschäftigt ist, kann man die Situation ganz gut meistern. Der große Schmerz kommt später und beherrscht dann das ganze Denken.

Liebe Sandra, ich möchte Dir vorschlagen, dass wir uns unter dem Thema "Für Hinterbliebene" weiter unten im Forum, weiterschreiben, da für unsere krebskranken Mitmenschen doch immer Hoffnung besteht und unsere Erlebnisse vielleicht Hoffnungen nehmen könnten.

Ich denke und fühle mit Euch und hoffe, dass Ihr den Donnerstag einigermaßen gut überstehen werdet.

Liebe Grüße,
DORIS
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