Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 20.07.2002, 14:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Peritonalkarzinose

Liebe Martha,

es tut mir leid, dass auch Dein Mann den "Kampf" verloren hat.
Mein Mann hatte ein Adenocarcinom mit Peritonealcarcinose. Der Primärtumor wurde entfernt, weil er fast nicht mehr essen konnte und der Tumor auch blutete.Wir haben erst bemerkt, dass mein Mann so schwer erkrankt ist, als wir bei der Magenspiegelung waren. Vorher dachten wir noch, naja, er hat sich irgendeinen Virus eingefangen,- er hatte auch solche Muskelschmerzen und war ganz extrem schlapp(kam kaum mehr die Treppe hoch).Da wußten wir noch nicht, daß er schon die Hälfte seines Blutes verloren hatte.Nach der Untersuchung war für die Ärzte schon klar- hoffnungslos! Das wollte ich einfach nicht so hinnehmen und wechselte auch mehrmals die Ärzte (teilweise mit dem Gefühl "vom Regen in die Traufe" zu kommen).Jedenfalls machte man auch eine Chemo nach der anderen mit ihm.Nach ca dem 6. Monat konnte er nur noch über seinen Port ernährt werden und das belastete ihn zusätzlich. Und dann ging alles irgenwie viel zu schnell. Obwohl er schon sehr schwach war und bereits sehr schlechte Blutwerte hatte, machte man noch eine Chemo und das war es dann... Mein geliebter Mann verstarb unter großen Qualen (vor allen Dingen seelischer Natur)Ich denke im nachhinein, dass die vielen Chemos ihn "fertig" gemacht haben. Aber auch er litt vom ersten Moment nach der Op an Schmerzen und es kam ein Problem nach dem anderen.Sein Leidensweg dauerte sieben Monate und er war vorher ein absolut gesunder und Energiegeladener Mann gewesen, der erfolgreich seinen anstrengenden Beruf meisterte.
Ich frage mich heute, was geschehen wäre, hätte man nicht so viele Chemos mit ihm gemacht (die wir wollten, weil wir dachten, sie helfen den Prozess zu stoppen)....Nun lese ich immer wieder von Menschen, die mehr Glück hatten. Die es geschafft haben einen Stillstand zu erringen und eine längere Lebenszeit "herauszuholen". Ich freue mich für sie alle und drücke auch weiter die Daumen,- aber irgenwie macht es mich natürlich sehr traurig. Ich hätte meinen Mann auch gerne noch behalten. Er war der Mittelpunkt meines Lebens.
Nun bleiben wir Beide liebe Martha und ich traurig zurück und ich hoffe für Dich, daß Du den Schmerz und die Trauer besser im Griff hast als ich. Mit meinem Mann ist auch mein Leben "gestorben",- ich weiß nicht, wie es Dir geht,- wünsche Dir aber einen besseren Weg ,als den den ich gehe!
Alles Gute für Dich und laß Dich von der Ferne umarmen (ich habe selbst in den letzten Tagen gemerkt, daß selbst das gut tut!)
Liebe Grüße Nadine
Mit Zitat antworten