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Alt 10.04.2017, 05:04
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Kinderwunsch nach BEACOPP

Hallo Veruschka,

1):
Zitat:
Zitat von Dir, eingangs bei Eröffnung des Themas (Januar 2015)
meine Tochter ist ja an Hodgkin erkrankt, Stadium 3a.
Die Chemo (6x BEACOPP eskaliert) beginnt Ende Januar.

Anna hat mir gestern ihren Plan eröffnet:
Ende Mai ist sie mit der Chemo durch.
Dann wird erholt: Juni und Juli. Vielleicht noch August.
Und dann will sie anfangen mit dem Versuch, schwanger zu werden, sich also ihre Eizellen einsetzen zu lassen. Weil sie beschlossen hat, noch in diesem Jahr schwanger zu werden.
Das 2. Kind kann ja dann bestenfalls "von alleine" kommen, falls sich der Körper soweit regeneriert, dass das möglich ist.
2):
Zitat:
Zitat von Dir, danach
Anna ist mit ihrer Glatze von Anfang an äußerst offensiv umgegangen! Entweder sie trägt eine ihrer äußerst schrillen Perücken (in lila, hellgrün oder türkis) oder ist -meistens- oben ohne unterwegs. Heute erst habe ich wieder erlebt, wie wunderbar unbedarft Kinder damit umgehen, starren, staunen, kichern, fragen was drunter ist und "sehen" dann ganz schnell das Ungewöhnliche nicht mehr, wenn sie (nach Ankündigung natürlich) die Perücke abnimmt.
3):
Zitat:
Hodgkin nichts. Aber BEACOPP alles. Nicht umsonst unterziehen sich junge Frauen, die vor so einer Chemo stehen, vorher noch in aller Eile einer sehr anstrengenden, belastenden und z.T. schmerzhaften Prozedur der Hormonbehandlung und Eizellenentnahme.
4):
Zitat:
Sorry Lotol, dass ich dir das nicht näher erklären kann. Für uns ist das alles wie ein Wunder, was wir dankbar und fröhlich entgegennehmen - und zwar mit allen, die mit uns Freudensprünge machen.

Offengestanden verstehe ich das Ganze hier sowieso nicht so recht.
Du berichtest "aus zweiter Hand" von Deiner Tochter, also als Angehörige.
Was zwar verständlich bzgl. dessen ist, was Dich so "umtreibt".
Ob das jedoch identisch mit dem ist, was Deine Tochter Anna so umtreibt, kann ich/können wir nur vermuten.


Dem Zitat 1) kann ich nur entnehmen, daß Anna bereits vorher nach dem Motto handelte:
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Und sich folglich Eizellen entnehmen und diese einfrieren ließ.
"Vorsorgend" für den Fall, daß das mit ihren Eisprüngen nach der Chemo nicht mehr so richtig "hinhaut".

Zitat 2) läßt mich vermuten, daß Anna jünger als 30 Jahre ist.
Rein interesseshalber:
Trifft das zu?

Im Zitat 3) nennst Du zwar BEACOPP als "Triebfeder", was jedoch aus meiner Sicht etwas unglaubwürdig ist.
Weil es tatsächlich wohl um etwas ganz anderes gehen dürfte:
Nämlich die generelle Problematik, daß sich (nur möglicherweise) nach einer zytostatischen Therapie dauerhafte Unfruchtbarkeit (auch) bei einer Frau einstellen kann.

Zur Wahrscheinlichkeit davon findet man - wie meistens im Zusammenhang mit Krebserkrankungen - nur relativ Schwammiges:
Kann sein, daß sich Unfruchtbarkeit einstellt oder auch nicht.
https://www.krebsinformationsdienst....ng.php#inhalt5

Allerdings finden sich auch Hinweise, daß die Wahrscheinlichkeit dafür, daß Eisprünge nach einer Therapie ausbleiben, altersabhängig ist.
Kann einem doch wurscht sein. => Vgl. Zitat 1).

Zum Zitat 4):
Sicher ist es angenehmer und erfreulicher, daß der Kinderwunsch Annas (unproblematischer und mit mehr Vergnügen ) auf "natürlichem" Weg stattfand.

Doch der Kinderwunsch Annas war doch so oder so "sichergestellt".
Oder etwa nicht?
Um nicht auf das "natürliche" Wunder "angewiesen" zu sein.

Aus meiner Sicht liegt das eigentlich mögliche Wunder eher darin, daß ein Kinderwunsch auch auf Umwegen realisiert werden kann.
Der natürliche Weg ist selbstverständlich.
Der "unnatürliche" Weg ist jedoch eine Errungenschaft, die wir dem Fortschritt der Forschung und Medizin(-Technik) zu verdanken haben.

Falls Dich sonst noch etwas umtreiben sollte, kann ich Dich beruhigen:
Pflanzen "vertragen" die menschlichen Ausscheidungen von Zytostatika während einer Chemotherapie völlig problemlos.
Bei Anna sind aber wohl längst keinerlei Rückstände chem. Mittel mehr vorhanden.
Kannst Dich also uneingeschränkt auf Dein Enkelkind freuen.
Wirst zwar dadurch Oma - klingt immer irgendwie nach schrecklich alt - aber was soll's:
Ist nur der Lauf der Welt.
Und beglückend, wenn man das auch noch erleben kann.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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