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Alt 30.06.2005, 16:32
Gast
 
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Standard wie soll es ohne ihn weitergehen

Ich danke euch vielmals für eure lieben Worte. Wenn man gesund und alles in Ordnung ist, macht man sich keine gedanken um den Tod. Krebs war immer ein Thema, dass man zwar wahrgenommen hat aber nie hätte ich gedacht, dass so viele menschen daran erkranken, geschweige denn, dass so viele menschen daran sterben. Als mein Mann erkrankt ist, war es ein Schock für mich. Er, der immer stark und gesund war, hatte Krebs. Zusehen zu müssen, wie sich sein Körper veränderte, war schrecklich. Zusehen zu müssen, wie aus einem lebenslustigen Menschen ein Häufchen Elend wurde, war unerträglich für mich. Mein Mann ist im Alter von 50 Jahren gestorben. Ich bin 29. Kennen tuen wir uns schon seitdem ich vier bin. Er war mit meinen Eltern befreundet. Als Teanager habe ich gemerkt, dass ich Gefühle für ihn habe, die sehr stark sind. Immer wieder habe ich für meine Liebe zu ihm gekämpft. Ich wusste, dass er der Mann ist, mit dem ich mein Leben teilen möchte. Nach fast zwei Jahren Kampf hat er mir gestanden, sich auch in mich verliebt zu haben. Von da an waren wir zusammen. Nach fünf Jahren Beziehung kam unsere Tochter zur Welt und noch ein Jahr später haben wir geheiratet. Ich liebe ihn so sehr und sein Verlust ist so schmerzhaft. Ich fühle mich leer. Ausgelaugt, durch die anstrengenden letzten Monate. Nie wieder wird er mich in seine starken Arme nehmen, mich festhalten und mir sagen, dass er mich liebt. Nie wieder werde ich diese Wärme und Geborgenheit spüren. Ich verfluche jetzt jede einzelne Sekunde, in der ich nicht bei ihm war. Ich habe so viele offene Fragen, die mir niemand beantworten kann. Ich hatte keine wirkliche Gelegenheit mich von ihm zu verabschieden. Ich war zwar in den letzten Stunden vor seinem Tod bei ihm, aber ich weiß nicht, ob er mich wahrgenommen hat. Er war so vollgekumpt mit Medikamenten. Hat er gespürt, dass ich seine Hand gehalten, sein Gesicht gestreichelt und mit ihm gesprochen habe. Hat er gespürt, dass ich ihm immer wieder gesagt habe, dass er loslassen und gehen kann. Dass ich mich um unsere süße Maus kümmern werde. Dass wir ihm niemals vergessen, sondern immer in Erinnerung behalten werden. Ihn sterben zu sehen, war das furchtbarste Erlebnis meines Lebens. Bis jetzt. Wie soll ich die Beerdigung überstehen? Ich bin so allein. Er fehlt mir so unglaublich doll. Ich liebe dich von ganzem Herzen mein Hase und ich werde dich nie vergessen.
simone_lademann@web.de
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