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Alt 01.07.2003, 13:35
Gast
 
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Standard Ist das denn normal?

Auf der Internet-Seite von www.omkologie.de habe ich diesen interessanten Artikel gefunden. Vielleicht kann er der einen oder anderen hier Hoffnung geben

Liebe Grüsse
Ladina




Ärzte Zeitung, 27.06.2003

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Gesunde Kinder bei Schwangeren, die Zytostatika-Therapie erhielten
Studie mit 84 Kindern / Kontrolluntersuchungen bis zum 18. Lebensjahr
LEIPZIG (bib). Wird bei einer Schwangeren Krebs festgestellt, ist das für diese Frau besonders belastend. Denn zur Sorge um die eigene Gesundheit kommt die um das Baby. Bei der Therapie ist eine enge Zusammenarbeit von Gynäkologen, Onkologen und Neonatologen nötig. Daß trotz Chemotherapie ein gesundes Kind auf die Welt kommen kann, bestätigt die Kasuistik einer 24jährigen Patientin.

Die Entscheidung für ein geeignetes Therapiekonzept hänge zum einen vom Grad der Lebensgefahr durch den Krebs für die Mutter ab. Zum anderen müsse eine potentielle Gefährdung des Babys durch die Therapie abgeschätzt werden. Beide Aspekte seien gegeneinander abzuwägen, so Dr. Mitra Schäffer und ihre Kollegen von der Universität Leipzig.

Sie berichten von einer 24jährigen, bei der, nachdem geschwollene Halslymphknoten aufgefallen waren, in der 28. Schwangerschaftswoche (SSW) ein Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde (Z Geburtsh Neonatol 207, 2003, 71). Da der Krebs der Mutter fortschritt, wurde nach Lungenreifeinduktion beim Kind in der 32. SSW eine auf die halbe Dosis reduzierte Chemotherapie mit Adriamycin, Bleomycin, Vincristin und Dacarbazin begonnen. Die Patientin vertrug die Therapie gut, zehn Tage nachdem das Baby in der 34. SSW per Kaiserschnitt gesund geboren war, wurde sie in voller Dosis fortgesetzt. Die zu Beginn halbierte Dosis sollte das Risiko einer Neutro- und Thrombozytopenie senken und der Mutter die Therapiezusage erleichtern.

Die Gefahr durch eine Chemotherapie für das Ungeborene wird möglicherweise überschätzt: In einer Studie bei 84 Kindern, die wegen einer Blut-Erkrankung der Mütter in utero einer Chemotherapie ausgesetzt waren, wurden über eine Beobachtungszeit bis ins 18. Lebensjahr weder Entwicklungsanomalien noch Malignome festgestellt. Selbst im ersten Trimenon müsse eine Schwangerschaft bei Krebs nicht zwingend abgebrochen werden, so die Autoren.

Morbus Hodgkin ist nach Brustkrebs, Zervix-Ca und Melanom das vierthäufigste Malignom in der Schwangerschaft (Inzidenz 1:1000 bis 1:6000). Ein direkter Zusammenhang zur Schwangerschaft bestehe nicht, es sei aber mit einer Zunahme dieser Erkrankung bei Schwangeren zu rechnen, da diese immer älter würden und die meisten Hodgkin-Lymphome im 32. Lebensjahr auftreten.
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