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Alt 18.09.2014, 22:56
Nicerl Nicerl ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Hallo Anna!

Ich habe mir eben deine Beiträge durchgelesen.
Dein Denken kann ich gut verstehen, es ging mir am Anfang als ich von der Lungenkrebsdiagnose meiner Mutter erfuhr genauso.

Das war 2011. Seitdem hat sie zwei Rezidive hinter sich und eine nochmalige Entfernung des neu gewachsenen Tumors im Sommer diesen Jahres.
Damit hatten wir/ vielmehr natürlich sie, Stadium IV erreicht.
D.h. im Klartext palliative Behandlung da der Tumor bereits gestreut hatte.

Ich komme aus dem medizinschen Bereich und meine Alarmglocken haben geschrillt.
Meine Ma hat sich von Anfang an nie mit einem Befund richtig auseinandergesetzt, sie hat auf die Kompetenz der Ärzte gesetzt, nicht nachgefragt und ging, inzwischen kann ich sagen positiv, damals dachte ich naiv, mit der Erkrankung um.

Ich dachte auch irgendwann kommt das "böse Erwachen", aber dann hab ich gemerkt, daß das mein Weg gewesen wäre, alles zu hinterfragen, zu spekulieren, drei Meinungen haben zu müssen, Alternativen abzuwägen usw.

In diesem Forum bin nur ich gelandet, nicht meine Ma. Sie ist ganz positiv, freut sich über Kleinigkeiten, sagt ja zum Leben, nimmt die Dinge so wie sie sind.
Möchte keine Chemo, keine Bestrahlung!

Inzwischen kann ich gut damit leben, ich freue mich über Ihre Entwicklung so mit dieser schrecklichen Krankheit umgehen zu können: und glaube mir, sie weiss genau was am Ende auf sie zukommt.

Wir können nur unterstützen, für unsere Lieben dasein und müssen schauen, daß wir unseren Weg nicht zu Ihrem machen wollen.
Genieß die Zeit, freu dich über Kleinigkeiten, seid füreinander da..........

All das versuch ich auch, manchmal geht das unbeschwert sein gut und manchmal weniger.
Ich wünsch dir alles Gute, aufdass du deinen Weg finden mögest!

Nicerl
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