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Alt 24.11.2005, 13:10
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Beiträge: 185
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Ein liebes Hallo an alle,

auch wenn ich nicht U25 bin, möchte ich mich dennoch äussern, ich hoffe, Ihr nehmt mir das nicht übel. Ich schreibe hier aus der Sicht einer Ex-Freundin, denn ich auch ich habe meinen Freund während seiner Erkrankung verlassen. Es ist für alle Beteiligten nicht einfach, mit der Erkrankung umzugehen, den Angehörigen fällt es schwer, sich in die Lage des Betroffenen zu versetzen und umgekehrt genauso. Vor allem dann, wenn diese Erkrankung über Jahre hinweg dauert und sich der Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert. Beide Seiten machen eine Veränderung durch, merklich oder unmerklich. Wenn sich der Krebs über einen langen Zeitraum ersteckt, fehlt es auch bei Betroffenen oft an Verständnis. Ich meine das wirklich nicht böse, denn schliesslich befinden sich ja alle in einer Ausnahmesituation. Für mich war es unheimlich schwer, soviel Verantwortung alleine tragen zu müssen, denn Freunde und Verwandte haben sich total zurückgezogen und mein Ex-Freund hat die Verantwortung für sein Leben immer mehr in meine Hände gegeben und dabei total vergessen, dass auch ich ein Mensch mit Bedürfnissen bin. Nach 6 Jahren konnte ich nicht mehr, wenn ich weiterhin Kraft für ihn haben wollte, musste ich mich von ihm trennen. Es hat weh getan, ihm und auch mir. Aber seitdem kann ich mit der Situation viel besser umgehen, ich bin immer für ihn da, wenn er mich braucht. Das weiss er, denn ich lebe es ihm zur Zeit ja auch vor. Und ein neuer Partner, der dafür kein Verständnis hat, wäre nicht der Richtige.
Hmmmm...bin wohl auch etwas abgeschweift, aber ich wollte einfach sagen, dass wir auch immer hinter die Kulissen blicken sollten, um den anderen verstehen zu können. Auch wenn gerade das nicht immer einfach und auch oftmals schmerzvoll ist. Hoffentlich nehmt Ihr meine Offenheit nicht übel, es liegt mir wirklich fern, hier ein PRO oder CONTRA zu provozieren.

Seid lieb gegrüsst
Sabine36
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