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Alt 11.04.2015, 20:28
Hyttynen Hyttynen ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat einen Nierentumor

Hallo Michael,

herzlich willkommen.

Als Angehöriger eines vielleicht an einem Nierentumor Erkrankten hast du bereits ein Forum gefunden, welches dir im Bestätigungsfall viele der dann aufkommenden Fragen beantworten kann und dich in die Lage versetzt, deinem Vater eine unschätzbare Stütze und Informationsquelle zu sein.

Ich weiß nicht, ob dein Vater auch wegen eines vergrößerten Hodens beim Arzt war oder "nur", um die Vererbbarkeit zu testen. Ein vergrößerter Hoden ist nämlich auch eins der Anzeichen für einen möglichen Nierentumor (soweit ich weiß, meist der linke).

Ich gehe davon aus, dass der Tumor bei einem US festgestellt wurde. Das CT wird über Größe und Ausdehnung genauere Auskunft geben können und vielleicht einen ersten Hinweis darauf geben, ob nierenerhaltend operiert werden kann oder die Niere mit einem Flankenschnitt komplett entfernt werden muss, ferner, ob Metastasen vorhanden sind.

Ich hoffe, dein Vater geht in eine gute Klinik mit Erfahrung auf diesem Gebiet (Nierenkrebs gehört zu den seltenen Krebsarten).

Die Erhaltung beider Nieren liegt im Interesse der Operateure, jedoch geht man kein Risiko ein und das bedeutet für manche eben die totale Entfernung der befallenen Niere.

Ich habe bei meinem Mann erlebt und in diesem und weiteren Foren oft gelesen, wie schnell sich doch die meisten Patienten auch von dem Flankenschnitt erholen...unglaublich.

Die Schmerzen werden in den ersten Tagen nach der OP durch einen Rückenmarkskatheter in Schach gehalten; diese Medikation wird sukzessive und recht flott heruntergefahren, da sie Suchtpotenzial birgt (ich glaube, sie enthält Morphium). Aber auch mit den dann verabreichten Schmerzmitteln ist es wohl ganz erträglich.

Nach der OP ist es wichtig, den Befund des Pathologen richtig lesen zu können. Diesen kannst du hier gerne reintippen.

Es handelt sich um die TNM-Klassifikation, die besagt, ob alles "im Gesunden" entfernt werden konnte, wie groß der Tumor letztendlich war, ob er in benachbartes Gewebe oder Gefäße eingedrungen ist, wie differenziert die Tumorzellen waren (je differenzierter, desto besser), ob Lymphknoten befallen sind und um welche Art von Nierenkrebs es sich handelt.

Bei ca. 80 % der Nierentumoren handelt es sich um hell- oder auch klarzellige Nierenzellkarzinome.

Aber so weit ist dein Vater noch nicht. Wartet erst mal ab, was das CT sagt, dessen Befund m. E. schon mehr oder weniger verlässlich zu sehen ist.

Für die Untersuchungen und ggf. eine OP (am 27.4.?) drücke ich euch die Daumen. Melde dich wieder und halte uns auf dem Laufenden, wenn du magst.

Lieben Gruß

Ute
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