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Alt 03.07.2008, 11:29
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Liebe Schnuppe,

den Krebs anzunehmen ist etwas anderes als ihn hinzunehmen.
Für Dich ist es gleichbedeutend mit "aufgeben".

Natürlich verscuhen wir ihn zurück zu drängen. Aber letztlich ist er nun mal Teil des Körpers meiner Mutter geworden. Ich habe gesehen wie sie sich fühlt wenn sie den krebs anfassen kann (lymphknoten hauptschlagader war das der fall) und das hat mir weh getan. die bedrohung ist plötzlich angreifbar. man möchte sie förmlich herausreißen.

klar bist du voller hoffnung. das sollst du ja auch sein. es geht mir nur darum, nicht über grenzen hinaus und über alles hinweg gegen den krebs zu kämpfen. Blutwerte, körperliches und seelisches Befinden hinten an zu stellen weil man der auffassung ist, es muss sein. letztlich kämpfen wir FÜR den Menschen der den Krebs hat. Und wenn man nunmal nicht erreichen kann dass er ohne krebs leben darf, dann muss ein arrangement her damit er MIT dem krebs leben kann und darf. und das bitte so gut wie es geht. mit wenig beschwerden (auch die chemo läuft ja nicht beschwerdefrei), ganz viel liebe, sehr viel bewusster zeit mit allen liebenden im umfeld. glückliche momente und traurige in denen man aber dennoch keine einsamkeit fühlt.

es gibt noch viel mehr als den krebs. das wollte ich damit sagen. auch weglaufen (gemeinsam) ist mal gestattet. in einen zoo oder einfach nur ein feuerwerk ansehen (hab neulich eins vom rhein gezündet ;-). einfach raus aus krebs und traurig und und und. mal wieder fühlen das man mensch ist.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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