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Alt 03.07.2008, 18:18
Sternschnuppe01 Sternschnuppe01 ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Hallo,

ich wollte euch mal eben informieren.
Heute waren meine Eltern zum Arztgespräch nach dem CT vom Dienstag. Der Arzt sagte, dass ein 4cm großer Tumor zu sehen ist und viele kleine Metastasen. Alles auf dem vorgeschädigten Lungenflügel. Das bedeutet, dass der Krebs zum Zeitpunkt der Diagnose bereits gestreut hatte, das aber noch nicht zu sehen war, auch nicht für die Operateure.
Nach der Chemo hatte sich mein Vater gegen eine Bestrahlung entschieden, da er sowieso schon so geschwächt war. Er hätte sechs Wochen lang jeden Tag ins Krankenhaus gemusst und ob das zu einem positiveren Ergebnis führen würde, konnten die Ärzte natürlich auch nicht sage. Heute sagte der Arzt, dass es gut war, dass mein Vater die Bestrahlung hat sein lassen.Sie hätte nichts gebracht, da die Metastasen noch nicht zu sehen waren und somit auch nicht hätten behandelt werden können.
Nächsten Donnerstag wird erst einmal seine Nierenfunktion überprüft. Arbeiten die Nieren gut, dann kann er eine Chemo per Infusion bekommen, ansonsten bekommt er Tabletten. Ich hoffe, dass er nicht wieder so starke Nebenwirkungen bekommt, wie beim ersten Mal.

Mich beunruhigt natürlich, dass der Krebs bereits gestreut hatte, aber das CT wurde nur von der Lunge gemacht, so viel ich weiß. Was ist mit den anderen Organen, in die der LK so gern streut? Muss man da erst auf Ausfallerscheinungen warten, bis man dort, z.B. im Gehirn, nach Metastasen sieht.
Etwas ruhiger bin ich dennoch geworden. Ich habe das Gefühl, dass meine Zuversicht wieder etwas zurückkommt. Ach so, der Arzt hat noch gesagt, dass man den Krebs nun nur noch etwas in Schach halten oder etwas eindämmen kann, eine Heilung ist nicht mehr möglich.

Bibi, wenn du sagst, dass ich aufgegeben habe, so magst du da etwas Recht haben. Nach dem CT vom Dienstag hatte ich auch erst mal die Hoffnung aufgegeben. Ich bin immernoch in der Phase, wo ich die Krankheit am liebsten nicht wahrhaben will und die Zeit zurückdrehen möchte.
Ich bin allerdings auch guter Dinge, dass ich bald in der Lage bin, mit der Krankheit besser umgehen zu können.
Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Schwester 2006 und 2007 schwer an zwei unterschiedlichen Krankheiten erkrankt war (hier allerdings mal kein Krebs) und beide Male in Lebensgefahr schwebte. Nach jedem Mal haben wir gedacht, es kann nicht schlimmer kommen und jedes Mal kam es noch schlimmer. Irgendwann ist die Kraft dann auch wie bei einem Akku aufgebraucht und man hat das Gefühl, es braucht immer länger um sich wieder aufzuladen.

LG
Sternschnuppe01
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