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Alt 10.05.2010, 20:39
HeikeD. HeikeD. ist offline
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Standard AW: Geschenkte Zeit

Hallo, meine Lieben,

so, heute war nun das Befundgespräch. Und ich weiß eigentlich gar nicht, ob ich mich freuen soll, oder nicht:

Der Zustand der Metas ist unverändert: Sie haben sich während der 6 Chemo-Zyklen nicht um einen mm verkleinert - aber auch nicht vergrößert.

Da ich in den letzten Minuten, bevor ich zur Ärztin reingerufen wurde, fast wieder eine Panikattacke bekam ( ich war plötzlich felsenfest davon überzeugt, dass sie mir sehr schlechte Nachrichten mitteilen würde), war ich bei der Aussage "alles ist unverändert" zunächst einmal für einen Moment total erleichtert.

Dann jedoch wurde mir klar, dass die Chemos, die ich seit Januar erhalten habe, ja nichts bewirkt haben und ich wurde recht still. Nach vier Jahren kann ich im Gesicht meiner Onkologin recht gut lesen und ich meine, sie auch ganz gut zu kennen. Sie wirkte sehr verhalten, was meinen Eindruck, dass das Ergebnis nicht so toll ist, noch bestärkte.

Ich fragte sie, ob wir jetzt nicht operieren könnten. Dies verneinte sie. Ich kann es natürlich nicht ganz genau wiedergeben, aber der Grund dagegen lautete ungefähr so: "Wenn man sich schon so häufig wie Sie schweren Operationen unterziehen musste, sollte von einer weiteren OP abgesehen werden, da jeder dieser schweren Eingriffe eine große Belastung für den Körper bedeutet. Außerdem müssen wir uns bei Ihnen darüber im Klaren sein, dass sich in Ihrem Körper Metastasen befinden, die wir bei der Bildgebung noch gar nicht sehen können. Selbst wenn wir die zur Zeit erkennbaren Metastasen erfolgreich herausoperieren können, was auch fraglich ist, da sie sich sehr tief im Bauchraum an äußerst ungünstigen Stellen befinden, werden die jetzt noch nicht erkennbaren Metastasen weiterwachsen, so dass die OP dann letztendlich keine Verbesserung gebracht hätte.

Dann befragte ich sie nach der Möglichkeit der Bestrahlung. Sie versprach mir, die Bilder einem Strahlenfachmann vorzulegen. Jedoch sagte sie mir, dass es wegen der Lage der Metas wahrscheinlich auch nicht in Frage käme, da man wichtige Organe in Mitleidenschaft ziehen würde. Eine Meta liegt wohl retroperitoneal auf der Wirbelsäule, eine andere sehr nah am Darm. Beide Stellen seien wohl für Bestrahlung nicht gerade prädestiniert. Die anderen beiden sind in irgendwelchen Lymphgefäßen und somit auch nicht geeignet für Bestrahlung. Trotzdem fragt sie bei einem Experten nach und wird mich anrufen.

Meine Frage, ob wir die Chemo dann fortsetzen würden, wollte sie mir noch nicht beantworten, da zunächst mal die Bestrahlungsfrage geklärt werden soll. Dennoch ließ sie durchblicken, dass sie der Meinung sei, dass ich mich erstmal erholen müsse, da die Chemo mich sehr viel Kraft gekostet habe ( ich bekomme nun seit 29 Monaten eine Chemo nach der anderen mit immer verschiedenen Wirkstoffen). Sie würde für eine Erhaltungschemo mit Ixoten plädieren. Nun habe ich aber schon einmal Ixoten bekommen und in dem Vierteljahr sind meine Metas regelrecht explodiert, also bin ich von der Idee nicht so begeistert.

Irgendwie bin ich kurz davor, wieder in das tiefe Loch zu fallen. Ich sage mir immer: Ist doch gar nicht so schlecht, immerhin sind die Metas nicht gewachsen, also hat die Chemo doch etwas bewirkt. Aber andererseits bin ich total verunsichert.

Wie seht Ihr das??? Bin sehr gespannt auf eure Antworten und brauche eure Meinung unbedingt, um einen klaren Kopf zu bekommen.

Für heute erstmal liebe Grüße an euch

eine sehr verunsicherte Heike
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