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Alt 15.10.2007, 10:04
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Mein Weg in ein neues Leben

Liebe Sabine!
Mensch, nun ist es schon soweit. Ach, ich freue mich für Dich, auch wenn ich natürlich sehr sehr gut verstehen kann, daß das mal wieder ein Psycho-Spagat ist zwischen der Sehnsucht nach zu Hause und dem Wunsch nach Erholung. So sind wir!
Hmm, ich bin die Richtige, die Dir zu der Frage nach dem Überrollt-sein antwortet: Und ob ich das kenne. Nur zu gut! Es ist ein furchtbares Gefühl und ich habe mir eine Haut zugelegt, die mich schützt, weil ich es sonst nicht ertragen würde. Ich habe neulich mal das Gefühl von einer "Bratwurst" gehabt, die ganz leicht platzt, wenn man sie falsch berührt. Es ist schwierig! Meine Schwägerin meinte einmal, es sei der "Tanz auf der Rasierklinge".
Weißt Du, ich habe gerade in der Familie einen dritten Krebsfall bei meiner Cousine, die auch so alt ist wie ich. Sie hat Brustkrebs. Gleich, als sie die endgültige Diagnose bekam, wurde sie mit ihrem Mann zum Arzt gebeten, ihnen wurde gesagt, wie der Tumor aussieht und wie das weitere Vorgehen ist UND es war ein Psychologe anwesend, der sich sofort um die beiden gekümmert hat, ihnen Tips zum Umgang mit ihrer 9jährigen Tochter gegeben hat und mit dem sie den ersten Schock ein wenig entnebeln konnten. Das nenne ich sinnvoll. Denn wie Du schon bemerkst, vieles vergraben wir unter einer Kruste, weil es zu sehr schmerzt. Schließlich wollen wir ja schnell wieder in unsere alten Schuhe, aber die passen nicht mehr wirklich. Und man ist allein damit. Ach ja, ich kann das so gut verstehen!!!

Als ich einen Termin mit einer Psychotherapeutin suchte, da ging es mir echt schlecht, hieß es auch, daß ich mich auf eine Wartezeit von 6 Monaten einstellen müsse. da habe ich am Telefon fast geheult und gesagt, wie sollte ich das schaffen, ich habe Krebs und Kinder. Schon war die Situation anders und ich bekam eine Woche später (oder zwei?) einen Termin. Ich drücke Dir die Daumen, daß Du eine gute Hilfe findest!

Bis bald und erhol´Dich gut,

Leena
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