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Alt 22.05.2017, 20:08
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat den kurzen Kampf verloren

Das sehe ich genauso wie Wolle.
So schnell sind wir einfach nicht wie diese heimtückische Seuche.
Meine Mutter ist auch nicht zur Vorsorge gegangen, auch ihr Vater und wahrscheinlich auch der Bruder sind daran verstorben.
Sie selbst hatte auch schonmal "was" an der Gebärmutter und einem Eierstock, aber damals brauchte sie keine Chemo oder ähnliches.
Ich denke heute, bei ihrem Husten hätten wir hellhörig werden müssen.
Heute denke ich, wir hatten zwar ein schnelles Ende, aber dafür hatten wir nicht diese elendenden Chemotherapien, nicht diese bange Ungewissheit bei jedem CT, undundund. Ich kann natürlich nicht in den Patienten reinhören, aber ich persönlich hätte es lieber so, wie unsere Mütter es durchgemacht haben, wenn es denn dann unbedingt Krebs sein musste.
Im Fall meiner Mutter wäre das leider auch bei STillstand des Krebses nichts mehr geworden, sie hatte nach der OP der Hirnmetastase eine Halbseitenlähmung. Aus dem Rollstuhl herausgekommen wäre sie sowieso nicht mehr. Vielleicht war es letzten Endes sogar gnädiger so.
In der Situation selbst hätte ich übrigens nicht so gedacht, ich habe gehofft und gebetet, dass wir noch einen und noch einen Tag bekommen, so schlecht sie auch waren. Und am Ende, als es hieß, wir stellen die Infusionen ein, dachte ich zuerst, wir bringen sie um und alles ist zu früh. In Wahrheit wäre es nur ein In Die Länge Ziehen des Leidens.
Auch das Gefühl in der Magengegend kenne ich. Auch das wird besser.
Ich hatte auch einen deutlich höheren Blutdruck in den Wochen und auch die Verdauung... naja, lassen wir das. Der Körper reagiert bei Angst. Und in dem Fall war es Todesangst. Wenn du liebst, ist es unerheblich, wer in Gefahr ist.
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