[Anscha]

Hallo geliebter Papa,

gestern hat es mich ganz schön runtergezogen. Mit den Erlebnissen des XX.X
komm ich ganz schlecht klar. Wie war das für Dich, zu sterben? Es ist so furchtbar, mitansehen zu müssen wie ein geliebter Mensch stirbt - und dann lagst Du auf einmal tot da. Das war soooooo brutal. Wenn ich daran denke muss ich immer noch heulen. Papa - Du nur noch eine leblose Hülle. Das war schreeeeecklich!!!!! Du im Sarg - das ist einfach nicht wahr und doch muss ich es akzeptieren. Weiß nicht wie ich damit jemals klar kommen kann. Am besten nicht daran denken. Ich sehe es als Gnade an, dass ich mich von Dir habe verabschieden dürfen, aber Dich loslassen - Papa, das kann ich immer noch nicht. Wenigstens für ein paar Stunden zurückkommen...

Puh, das Leben ist wahnsinnig anstrengend. Diese extremen Hochs und danach die sehr tiefen Tiefs, diese Emotionen kosten mich sehr viel Kraft.
Es war ein gigantisches Konzert am Samstag. Die Dirigentin sein zu dürfen ist eine große Ehre. Es hat mich sehr herausgefordert, aber ich denke wir haben das Maximum herausgeholt und alle waren schlussendlich sehr zufrieden - ich hoffe Du auch?

Papa - ich weiß dass ich ...... liebe. Mein Herz gehört ihm schon lange!
Ich wünsche mir nichts mehr, als dass wir unsere Liebe endlich leben können. Was für einen Sinn macht es, vor Gefühlen davonzulaufen? Papa - muss ich es verstehen? Etwas nicht zulassen aber es doch immer wieder ganz deutlich zeigen? Warum? Vielleicht hat es seinen Sinn? Sich / mir, uns Zeit geben - vielleicht muss ich einfach geduldig sein? Bitte bete für mich und lege Dein allerbestes Wort ein. Himmlischer Vater bitte erhöre meine Gebete und wenn es Dein Wille ist, so lass uns diesen wundervollen Gipfel gemeinsam besteigen.

Papa - Du fehlst mir sooo!
Lass es Dir gut gehen!
In Liebe
Deine Anja