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Alt 27.07.2007, 15:33
Maus_85 Maus_85 ist offline
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Standard AW: Panische Angst vor Metastasen

Liebe Elke!

Schön, von dir zu hören. Ich verstehe deine Ängste so gut, glaube mir. Wie du meinen Zeilen sicher schon entnommen hast, hatten meine Mam und ich eine sehr innige Beziehung zueinander. Wenn ich mir früher einmal vorgestellt habe, wie es wäre, würde sie sterben, bin ich schon allein bei der Vorstellung halb verrückt geworden. Ich dachte, wenn mich der bloße Gedanke daran schon so fertig macht, wie muss es dann erst in der Realität sein... Nun ja, die Realität ist die, dass ich nicht verrückt geworden bin. Auch nicht halb wahnsinnig oder nur noch ein kleines, verheultes Häufchen Elend, das in einer Ecke hockt und vom Leben nichts mehr wissen will. Die Vorstellung und die Wirklichkeit stimmen (zum Glück) nicht immer überein. Was ich damit sagen will ist, dass du ruhig Angst haben darfst (oder auch sollst, denn immerhin ist es ja dein Papa), dich aber nicht von ihr bereinnahmen lassen darfst. Lass deine Gefühle zu, aber nicht dominieren. Und was deine Mam angeht... ich habe gedacht, dass mein Pap zusammenbricht. Ist er nicht.

Schau, die beiden haben quasi alles zusammen gemacht. Sie waren zwei Hälften, zusammen ein Ganzes. Jetzt ist mein Pap wieder eine Hälfte, doch er macht weiter. Natürlich ist es gerade zu Anfang verdammt schwer und man fragt sich zuweilen nach dem Sinn, doch das ist verständlich nach einer so langen Zeit, die man miteinander verbracht hat. Bei meinen Eltern waren es immerhin 25 Jahre...

Rede mit deiner Mam. Ich weiß nicht um euer Verhältnis, ob ihr gut miteinander reden könnt oder eher nicht, doch rede mit ihr über deine Ängste. Sag ihr, was in dir vorgeht. Das tu ich auch, denn niemand kann in einen hineinsehen und seine Gedanken lesen. Teil dich ihr mit und hör dir auch ihre Sorgen an. Es ist immerhin auch ihr Mann, um den es geht.

Elke, ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Kraft und dass du weiterlebst! Weiterleben in dem Sinn, als dass du dich nicht schämen brauchst, wenn du dich mal mit einer Freundin auf einen Kaffee triffst und herzlich lachen musst. Du darfst kein schlechtes Gewissen bekommen, dass es dir gerade gut geht, wo es deinem Papa doch eigentlich schlecht geht. Andauernde trübe Gedanken helfen niemandem, ein aufrichtiges Lachen, das von innen kommt , hingegen schon.


Ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Nadine



PS: und - nichts hängt ewig nur auf einer Seite!
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