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Alt 12.11.2013, 19:21
anjin_san anjin_san ist offline
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Daumen hoch AW: AML M2 => möchte Mut machen

Bei mir war es ähnlich. Ende 2011 gab es die ersten Anzeichen. Am 4.12.2012 dann die Diagnose AML M2 - mittlere Risikogruppe. Die Zeit in der Klinik war sehr anstrengend und für die Psyche sehr belastend. Die Chemos wirkten zwar sehr gut, aber ich lag in einem Quarantänezimmer. D.h. den ganzen Tag im Zimmer bleiben. Ich war nach der ersten Induktion fast, nach der zweiten Induktion in CR. Allerdings machte sich ein Pilz breit und mein vereiterter Hals musste operiert werden. Mit viel Geduld war das Thema Induktion, Pilze, Geschmacksverlust usw. nach 3 Monaten erledigt. Im März 2013 startete dann die Konsolidierung. Es sollten 3 Zyklen werden. Jedoch war der erste Zyklus bereits so hochdosiert, dass meine Leukos sich nicht erholen wollten. Die Granolozyten waren auch Wochen später nur bei 0,01... quasi nicht vorhanden. Das löste eine kleine Panik unter den Ärzten aus. Gott sei Dank regelte das mein Körper und die Werte erholten sich wieder. Der Oberarzt entschied sich nach Rücksprache mit dem Chefarzt für einen weiteren Zyklus gleicher Stärke. In dem Zyklus bekam ich innerhalb von Stunden plötzlich hohes Fieber. Die Ärzte waren ratlos und versuchten es mit Antibiotika in Griff zu bekommen. Eine Woche später sah dann wieder alles freundlicher aus. Der dritte Zyklus wurde gestrichen, da das toxische Risiko zu hoch war.

Die SZT wurde als Option aufgehoben.

Juli 2013 hatte ich es dann hinter mir. Im Juli arbeitete ich dann schon wieder etwas. Im August kam dann die Reha. Die Blutwerte werden immer besser. Die letzten Werte : HGB 8,8 , Leukos 3,9, Grano 1,9 , Throm 175 - sieht alles gut aus.

Meinen Sport darf ich noch nicht wieder machen. Aber Sauna und Baden ist wieder erlaubt. Es geht Stück für Stück vorwärts.

Klar schwingt der Gedanke "wie lange geht es gut" immer mit. Insbesondere, da ein Freund nicht so viel Glück hatte. Seine Leukämie hatte größere Folgen. Tumor in der Brust (bereits zwei mal), Tumor in der Wirbelsäule, seine Nieren geschädigt - er muss zwei Mal pro Woche zur Dialyse und seine Knochen im Knie haben sich zersetzt. Er hat jetzt ein künstliches Gelenk. Er hatte schon zwei SZT und bekommt jetzt eine dritte. Aber er kämpft. Und ich kämpfe in Gedanken mit ihm.

Ich denke, das ist die wichtige Botschaft - nicht aufgeben!

Ich bin seit Februar 2013 in CR und es soll so bleiben. Leider kann man aktiv nichts gegen ein Rezitiv tun. Also bleibt nur die gewonnene Zeit so aktiv und sinnvoll wie möglich zu nutzen.

Liebe Grüße,
Axel

Geändert von anjin_san (12.11.2013 um 19:28 Uhr)
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