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Alt 09.03.2011, 19:53
ricola ricola ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Huhu Snoopy.....

zum Glück hast das auch keiner gesehen, wie ich mich auf meinen damals jungen "Kaltblöder" gemüht habe 2 Wochen nach der OP.... meine Freundin, die dabei war hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil der Jungspund damals alles andere als zuverlässig war, und so manches Mal irgendwelche Hopser produziert hat^^, aber er hat mich da lang getragen wie ein rohes Ei.... die Tiere merken das wohl schon, wenns drauf ankommt.

Ich hab auch 2 Wochen das Krankenhaus von innen gesehen, hab ja auch einen Schnitt von über dem Bauchnabel bis runter zum Schambein... Frankensteins Tante, sag ich dann immer, aber egal. Ich sag mir immer, es hätte alles noch wesentlich schlimmer sein können. Daher versuch ich einfach alles zu geniessen und das beste daraus zu machen. Und diese Zeit kommt auch wieder, wo man nicht mehr nur daran denkt, wem man gerade so von der Schippe gesprungen ist, oder sich permanent darüber Gedanken macht, was alles hätte sein können und sein sollen. Auch die Stimmungsschwankungen, das Schlafen, etc. relativiert sich zumindest bei mir. Ich hab mir anfangs da selbst so einen Druck gemacht, wenn man im Bett liegt und sich aufregt, dass schon wieder eine Stunde um ist, und man nicht geschlafen hat.... mittlerweile steh ich einfach auf und lese und gehe wirklich erst schlafen, wenn ich merke, dass ich müde werde.

Seit Februar arbeite ich nun wieder zu hundert Prozent, das schlaucht mich nach der langen Zeit schon ziemlich. Ich merke aber eigentlich nur noch, dass mein Immunsystem noch nicht so ganz das tut, was es soll. Ich arbeite mit Kindern, und bei jeder Rotznase hab ich gleich ne Angina oder irgendeinen andren Mist. Das ist gerade meine Baustelle. Und die ist ja nun wirklich harmlos gegen das ganze andere, das man so durch hat.
Stimmungsmäßig hat mich das Ganze eigentlich eher noch stärker gemacht! Ich lebe nicht mehr ganz so naiv in den Tag hinein, kenne meine Grenzen besser, und kann auch mal Nein sagen. Das ist so mein Fazit bisher, und das ich jede Menge netter Menschen kennengelernt habe, die ich sonst nicht kennen würde (z.B. von den Rehas oder auch von hier).

Die Strümpfe liegen im Schrank^^, mir gehts gut, ich bin vermutlich fitter als vor dem ganzen Mist! Und ich lebe jetzt einfach mal in dem Glauben, dass es das jetzt erstmal soweit war. Und ich bin mir auch sicher, sollte mich der Krebs doch nochmal irgendwann einholen, wüsste ich hoffentlich anders damit umzugehen. Nicht mehr diese Panik und Unwissenheit, mit der man anfangs so alleine da steht. Hätte ich den KK hier nicht gehabt, hätte mir damals auch wahrlich was gefehlt.

Wünsch Euch was,
Lg, ricola
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