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Alt 13.07.2018, 05:47
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Wie verhalte ich mich am besten?

Liebe Hanne-M,

Zitat:
eine unbedachte Äußerung, klar kann das sein. Es ist aber zu lange her, als dass ich mich in allen Einzelheiten daran erinnern kann, was ich wann gesagt habe. Man steckt ja auch nicht im anderen drin und weiß, was man sagen soll. Da kann dann ja jeder Satz falsch sein...
Denke, unter wirklich Befreundeten "kennt" man sich recht gut und legt nicht jedes Wort "auf die Goldwaage".
Und wenn einem etwas nicht passt, dann sagt man das einfach halt auch.

Bei Freundschaften existiert nach meinen Erfahrungen ein "Vertrautheitsgrad", der unerschütterlich Bestand hat und auch nicht von der Häufigkeit der Kontakte abhängt.
Du hast das vielleicht auch schon erlebt:
Selbst, wenn man sich jahrelang nicht mehr sah, empfindet man diese Vertrautheit mehr oder weniger sofort wieder.

Zitat:
...ich glaube, dass sie sehr große Angst hat, dies aber nicht zeigt und auch nicht sagt. Sie schiebt eher alles weg von sich und schweigt. Ich glaube nicht, dass so ein riesen Schock mit dem ganzen Drum und dran spurlos an einem vorüber geht. Ich habe selbst an einer Krankheit gelitten und immer noch Angst. Mir wurde auch gesagt, dass alles wieder gut ist und ich kann das nicht glauben. Das meinte ich mit "ist es dennoch nicht"
Mitreißen kann ich zur Zeit leider nicht. Ich habe keine Kraft mehr (s. mein anderer Thread)
Wir Menschen sind alle unterschiedlich "gestrickt" und gehen deshalb auch mit Situationen, z.B. einer Krebs-Diagnose, unterschiedlich um.

Optimisten tun sich natürlich ganz generell mit allen Lebensumständen etwas leichter, weil sie so schnell gar nichts schocken kann.
Sie vertrauen auch darauf, daß Krankheiten geheilt werden können.
Und wenn sie geheilt wurden, ist der Fall für sie damit auch erledigt.

Denn es gibt ja schließlich Besseres zu tun als sich damit zu "quälen", was sich evtl. vielleicht irgendwann einstellen könnte.

In Deinem anderen Thema las ich, daß Dich Ängste plagen.
Hier nur so viel dazu:
Hüt Dich bitte davor, Dich selbst "verrückt" zu machen.
Ganz abgesehen davon, daß Ängste jemand tatsächlich krankmachen können.

Mir ist nun klar, was Du mit "ist es dennoch nicht" (geheilt) bei Deiner Freundin meintest.

Ich weiß offen gestanden auch nicht, ob es eine "günstige Konstellation" ist, wenn sich zwei Angsterfüllte miteinander unterhalten.
Allerdings vermutest Du bisher nur, daß Deine Freundin Angst hat.
Warum fragst Du sie nicht einfach, ob das wirklich so ist?

Ich verstehe auch, daß Mitreißen bei Dir momentan "nicht drin" ist, weil Du wohl bis zu einem gewissen Grad selbst "ausgebrannt" und deshalb kraftlos bist.

Andererseits sprachst Du davon, daß sich Deine Freundin etwas "zurückgezogen" hat.
Weißt Du warum sie das tat?

Denke, Du kannst nichts verkehrt machen, wenn Du versuchst, einfach auf sie zuzugehen.
Konkret: Dich mit ihr mal wieder treffen zu wollen, damit ihr miteinander persönlich reden/euch gedanklich "austauschen" könnt.
Vielleicht bei Kaffee und Kuchen und auf ein paar "Zigaretten-Längen"?

Momentan ist herrliches Wetter dazu, das regelrecht "beflügelt".
Schlag ihr doch einfach ein Treffen an einem passenden und angenehmen Ort vor, der außerhalb des gewohnten Umfeldes liegt.
Mit "letzter Kraft" werdet ihr Beide das doch wohl noch hinbekommen können?

Was sich dann im Gespräch ergibt, steht völlig "in den Sternen".
Mach Dir bitte darüber keine großartigen Gedanken.
Ihr seid Freundinnen, die einander weiterhelfen können!
Wie und wodurch auch immer das sein mag.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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