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Alt 27.05.2016, 15:27
nachtwut nachtwut ist offline
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Standard AW: Erfolg nach Darmkrebs mit Lebermetastasen?

Hallo Miteinander,

jetzt hab ich doch tatsächlich in diesem Forum eine "Ecke" gefunden die mich wirklich betrifft. Kurz zu mir: 50, w, chaotisch^^. August 2015 Zufallsfund-Diagnose (ich war mit Gallenbeschwerden beim Hausarzt) Sigmakarziom mit multipler Metastasierung in beiden Leberlappen. Inoperabel.
Da der CA 19-9 über20.000 lag (da ist keine 0 zuviel)und der CEA um die 3.450 keine OP (wäre wohl etwas knapp geworden ;O) sondern sofort binnen 13 Tagen FOLFOX Schema und Avastin.

Für alle, die vor einer Chemo gewisse Befürchtungen haben: Außer gruselig müde und platt und gegen Ende leichte Neuropathien hatte ich jedoch keine ernsthaften Nebenwirkungen, ja sogar "die Haare schön"^^. Mein Blutbild war aber bis auf ein bißchen Gezicke vom CRP (die Gallensteine mussten sie leider drinlassen) auch immer top. Hier half es mir vllt, das ich als "Pummelchen" ein paar Reserven habe, Es geht also auch anders und ich drücke allen Neu-Chemo-Patienten die Daumen.

Seit Mitte März bekomme ich Kombitherapie aus Tablettenchemo (Xeloda / bzw. Capecitabin) und Avastin als Infusion alle drei Wochen. Auch diese vertrage ich zu meinem Glück ohne jegliche Nebenwirkungen Möglicherweise wird aus der Tablettenchemo eine Dauertherapie.

Ca 25% der Patienten haben auf Avastin buw auf Xeloda schwerere bzw, unangenehme Nebenwirkungen, Ich wünsche alle, dass ihnen diese erspart bleiben.

Meine Tumormarker sind inzwischen auf ca 1% der Ausgangswerte gesunken und die Koloskopie am vergangenen Montag hat ergeben,dass der Tumor verschwunden ist, Sozusagen weggebritzelt ohne OP.

Die Lebermetas haben auf dem Ultraschall "Echos" was laut meinem behandelnden Onkologen der glücklicherweise auch Hepatologie ist, bedeutet, dass sie verkalken, nekrotisch sind bzw, eben absterben. Eine OP wird aber wohl nie möglich sein...dazu sind es einfach zu viele. Nun kenne ich die Prognosen aus Studien und ich weiss, die sind nicht üppig - jetzt schaun wir mal, was noch drin ist...

Ab 20.06. gehe ich in Wiedereingliederung, ich werde mich aber wohl nur für einen halben Tag eingliedern lassen, denn ich merke schon, wenn das "Lumpenkind" (so habe ich die Leber getauft) herumzickt.

Die Diagnose wurde bei mir (fast zu )spät getroffen obwohl es bestimmte Anzeichen gab, die aber erst später ein Gesamtbild ergaben. Obwohl ich körperlich ziemlich am Ende war, habe ich das immer noch auf mein ausuferndes (ich bin ICE-Pendler und mehre Stunden täglich auf Arbeitsweg) und vorwiegend sitzendes "Berufsleben" zurückgeführt, Ich rate deshalb allen, einfach unklare Symptome ernster zu nehmen und vllt auch mal auf Untersuchungen wie Kolo und Ultraschall zu bestehen.

LG an alle
Marie
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