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Alt 09.12.2017, 09:06
Miss Elsy Miss Elsy ist offline
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Standard Mann HCC - Nachweis Metastasen?

Guten Morgen,
schon einige Zeit lese ich mit, da bei meinem Mann im August ein Leberturmor (HCC) mit ca. 6 cm Durchmesser festgestellt wurde - bei der jährlichen Untersuchung. Im Eiltempo MRT etc., dann Anfang September Entfernung operativ, war kritisch, da Tumor direkt bei der Hauptpfortader saß. Die OP hat er mehr recht als schlecht überstanden, eine Woche kein Essen zu sich nehmen können, musste sich dauernd übergeben, dann Magensonde und Infusionen. Nach knapp 3 Wochen Entlassung mit direkter Reha. Mitte November kam er wieder nach Hause und ist sehr müde, schläft viel und läuft max. 30 Minuten am Tag. Extreme Gewichtsabnahme ist z. T. wieder aufgeholt.
Er hat sich sehr verändert: Aus einem extrovertierten, sehr positivem und humorvollen Manager ist ein ängstlicher, sorgenvoller Mann geworden. Eine sehr markante Veränderung. Ich musste sehr vieles übernehmen, organisieren und mich um Dinge kümmern, Finanzen z.B., was immer sein Ding war.
Er ist 68, Rentner, war sehr aktiv, ich bin 55, arbeite full-time. Diese zusätzlichen "Aufgaben", wie jeden Tag Besuche in der Uniklinik und Reha waren für mich mit einem 10-Stunden-Job Knochenarbeit. Arbeit leider in einer Branche, die sehr tough ist, und keine Rücksicht auf private Umstände nimmt. Nur Umsatz und Shareholder-Value zählt.
Neben dem großen Tumor sind noch zwei weitere vorhanden, am 19.12. wird sich beim MRT zeigen, ob es noch zwei sind oder ....
Wie kann man eigentlich feststellen, ob der Krebs bereit metastiert hat?
Tace wurde bereits vor der OP einmal durchgeführt. Ich war immer bei allen Terminen dabei, nur bei dem Röntgentermin, der aber nicht nur Röntgen umfasste, nicht. Mein Mann möchte nichts wissen von Krankheit und den Behandlungen, hat einfach was unterschrieben und wusste so nicht, dass es sich um eine Chemo handelte. Es ging ihm dann sehr schlecht, und ich machte mir irre Sorgen, da ich ja nicht wusste, dass eine Chemo erfolgt ist. Ab jetzt bin ich immer dabei. Wenn ein Arzt des Tumorboards meinen Mann fragt, ob er sich mit der Krankheit beschäftigt hat, dann antwortet mein Mann, dass das seine Frau übernimmt. Fragen, die in die "Tiefe" gehen, möchte er auch von meiner Seite aus gar nicht hören, das würde ihn belasten. Ich meinte dann, dass er rausgehen soll in Zukunft und ich bespreche alles mit dem Arzt, er muss da nur zustimmen, dass das ok ist.
Was mich umtreibt, und wo ich keine Info im Netz finde ist: Wie kann man feststellen, ob ein Tumor gestreut hat?
Ansonsten habe ich noch viele Fragen, aber dieser Punkt ist für mich wichtig. Weiß da jemand Bescheid?
Zum Glück - so haben wir das erlebt - ist er privat versichert und wir haben alle Termine superschnell erhalten, der operierende Professor legt sogar einen außerplanmäßigen Termin morgens um 7:00 h, damit er ihn gleich operieren konnte im September. Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch sehr vehement sein kann, wenn was wichtig für mich ist. So war auch mein Mann, immer straight to the Point und sehr tough, aber das war mal, jetzt übernahm ich das.
Ich schreibe hier alles sehr nüchtern nieder, aber in mir drinnen wütet das Chaos, ich weine oft auf dem Weg zur Arbeit und nachts (wir haben getrennte Schlafzimmer aufgrund seines Schnarchens und unseren unterschiedlichen Lebensrhythmus - ich schlafe früher, er ist ein Nachtmensch).
Ich weiß, dass es uns im Vergleich zu anderen gesundheitlich noch ganz gut geht, aber ich habe Angst!
Miss Elsy

Geändert von Miss Elsy (21.05.2019 um 00:00 Uhr) Grund: Titel passte nicht mehr
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