Nabend
ich habe in meinem bisherigen Leben immer mal Dinge niedergeschrieben. In Tagebüchern, Notizblöcken, Zetteln, das meiste habe ich lose gesammelt. Ist sicher witzig, als ältere Frau in mein Seelenleben als Teeni zurück zu schauen.
Ich habe ernsthaft geschrieben, als meine Mutti krank wurde. Ich habe als einzigste mit den Ärzten geredet und habe vieles allein mit mir abgemacht - das ging am besten schriftlich.
Einen letzten, leider sehr traurigen Ausschnitt aus diesem Tagebuch ist der öffentliche Teil auf der Homepage in "Koma". Ich habe aber den Tag, an dem sie in meinen Armen starb, vernichtet. Es reicht, dass es fest in mein Hirn und Herz gebrannt ist.
Ich schrieb danach weiter in dem nicht-öffentlichen Teil, bis heute. Leider ist meine Trauer noch nicht wirklich weniger geworden, sie wurde nur stumpfer. Da ist es ein ganz gutes Ventil, alles aufschreiben zu können. Ich schreibe es als Briefe, adressiert an meine Mama, denn es ist auch irgendwie für sie, auch wenn ausgerechnet sie es nicht mehr lesen kann.
Ich hoffe es geht Dir einigermaßen, konntest auch mal etwas durchatmen.
liebe Grüße
Juliane