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Alt 28.01.2008, 16:07
Zagorka Zagorka ist offline
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Standard AW: Bin verzweifelt

Lieber Johannes,

als Erstes möchte ich dir sagen, dass es mir unheimlich leid tun dass du deinen Vater verloren hast. Ich kann das genau nachfühlen, denn auch ich hab´ meinen geliebten Papa im Alter von 63 Jahren verloren. Er hatte Magenkrebs und starb am 21. Januar vergangenen Jahres .

Auch mein Vater verfiel während der Behandlung in eine Depression, nur im Gegensatz zu deinem Vater war es meinem leider gar nicht Recht, wenn es drum ging dass wir Kinder unser eigenes Leben führen sollten.

Meine Eltern haben mir und meinem Bruder ständig ein schlechtes Gewissen eingeredet, wenn wir nicht zu Hause waren. Ich (inzwischen 31 Jahre) wohne immer noch zu Hause, hab´ allerdings ab dem 1. April eine eigene Wohnung, worüber ich sehr froh bin. Als mein Vater krank wurde und ich ausziehen wollte, hat meine Mutter mir gesagt wie gemein und egoistisch ich doch sei, die Familie im Stich zu lassen etc. Und immer wenn ich am Wochenende mit Freunden ausgehen wollte, kamen Vorwürfe von meinen Eltern... ja, es wurde tatsächlich erwartet dass ich nur noch zu Hause war und mir das Gejammer anhörte.

Jetzt ist Papa schon über ein Jahr nicht mehr bei uns, und wirklich viel geändert hat sich nicht... Mama ist alleine und klammert ganz extrem. Glaub´ mir, du kannst wirklich stolz sein auf deinen Vater, dass er von dir niemals verlangt hat wegen seiner Krankheit dein eigenes Leben komplett aufzugeben.

Liebe Grüße
Zagorka
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