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Alt 23.01.2007, 00:09
Nils Nils ist offline
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Registriert seit: 08.08.2006
Ort: Halle/Saale
Beiträge: 80
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo alle zusammen!
Um auf Thorstens bitte zu Antworten!

Soweit mir bekannt ist sollte man auf jeden Fall zu einem fuer Barrett Spezilisierten Gastrologen oder Internisten gehen, der die Moeglichkeit hat das die Endoskopie und auch die Biopsie unter Betaeubung bzw Narkose durchgefuehrt wird! Hier ist halt wichtig das man unser Gewebe besser beurteilen kann und auch dadurch auffaellige Stellen biopsieren kann die sonst nicht ins Auge gefallen waeren. Des weiteren sollte man nur noch die Biopsie machen wenn das Gewebe mit Farbstoffen oder Saeuren angefaerbt wird oder das Narrow Band Imaging verfahren durchgefuehrt wird, da daenische Studien und auch deutsche Studien herausgefunden haben das man bis zu 91% der Fruehtumore durch eine normale 4 Quadrantenbiopsie nicht entdeckt!

Zur OP, es gibt die Moeglichkeit der Barrettentfernung mit der EMR, APC, PDT oder dem www.barxx.com, Verfahren! Die letzten 3 stehen im Verdacht das sich nach Therapie noch Barrettzellnester unter dem neuentstandenen Gewebe befinden koennen, mit prozentualen Zahlen bin Ich hier Vorsichtig! Herr Prof. Ell hat unwahrscheinlich grosse Erfolge mit der PDT und die sind nicht von der Hand zu weisen, und das Klinikum Ulm ist auf die APC spezialisiert und hat grosse Erfolge zu vermelden, Ich denke man sollte diese Methoden bei den genannten Experten durchfuehren lassen! Die Amerikaner sagen das beim barxxen bisher keine Zellnester aufgetreten sind, allerdings haben wir hier keine Langzeituntersuchungen! Wenn man nicht zu einem Experten geht sollte man die EMR bevorzugen und nach einer Entfernung en-bloc verlangen und auch ein Teil der Submukosa mit entfernen lassen, weil dieses die groesste Sicherheit bietet, auch das ganze Barrettgewebe zu entfernen!

Mann hat sich international darauf geeinigt, das eine OP nur durchgefuehrt wird wenn low-grade bis high-grade Displasien oder Fruehtumore vorliegen! Weil das Risiko einer Erkrankung als gering eingestuft wird und die ganzen OPs unser Gesundheitswesen belasten wuerden. Ausserdem ist in der Regel nur eine Frueherkennung unter den oben dargestellten Methoden moeglich, und man geht davon aus das der Weg von der Metaplasie zum Tumor ueber die vielen Displasiestufen, in langen Zeitabschnitten, verlaeuft! Aber hier muss man einschraenkend sagen, das es Patienten gibt die kriegen den Krebs innerhalb eines Jahres und andere die haben ueber 12 Jahre High-grade Displasien (laut Studien) und bei denen bricht kein Krebs aus! Hier stehen wir vor einem Dilemma zu welchen Menschen gehoeren wir?

Ich denke jeder sollte fuer sich selbst entscheiden koennen ob er mit Barrett leben moechte/kann und wer nicht! Also sollten wir als Patienten die freie Wahl haben OP, oder Warten und Kontrolle! Zur OP muss man sagen das diese vielleicht mit einem hoehern Risiko verbunden ist, als das Risiko jemals Krebs zu bekommen! Aber auch hier sollten wir als muendige Buerger selbst entscheiden koennen! Dazu sollten wir das Recht haben! Wenn jemand juengeres sich fuer die OP entscheidet, sollte man diese durchfuehren duerfen! Bei aeltern Patienten also ab ca 50 Jahren ist die Ueberwachung vielleicht aussreichend, denn die meisten Menschen in diesem Alter sterben eher an Herzkreislauf- oder anderen Krebskrankheiten als am AC der Speisroehre! Fuer 50 Jaehrige sollte sowieso eine Jaehrliche Krebsvorsorge Standard sein!

Ich habe hier Mein Wissen und meine Meinung miteinander verwoben es ist also alles eine Subjektive Meinung, bitte nimmt Sie mir nicht uebel falls jemand Fragen hat kann er jederzeit mir persoenlich schreiben oder auch seine Meinung zum Thema einfach ins Forum stellen! Ich hoffe Ich konnte Euch helfen!

Ich persoenlich habe fuer mich entschieden, da Ich erst 29 Jahre bin, das Ich mir das Gewebe durch die EMR entfernen lassen moechte, mit anschliessender Fundoplikatio, trotz der moeglichen Risiken einer OP. Ich hoffe nun das bis Ich einen Arzt finde der dieses machen wuerde, also entgegen der internationalen Vereinbarung handelt, kein Karzinome sich bei mir bilden! Aber wieso soll Ich zu den 0.5% gehoeren. Ich habe sehr grosse Cancerophobie die momentan mit Antidepressiva behandelt wird. Ich habe auch schon von anderen Barrettpatienten erfahren das sie seit dem sie von Ihrer Krankheit wissen, Antidepressiva nehmen! Und nun stellt sich abschliessend die Frage sollen wir in staendiger latenter Angst leben oder eine OP ueber uns ergehen lassen, das ist jedem freigestellt!

Ich hoffe Ich konnte Euch ein wenig helfen, mir hat das schreiben wenigsten geholfen, es tut gut mal mit anderen ueber seine Aengste und Sorgen zu reden, mit Menschen die gleiches durchmachen Ich danke Euch!

Mit freundlichen Gruessen, Euer Nils!
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