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Alt 13.10.2007, 14:13
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Registriert seit: 29.04.2007
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Standard AW: ganz am Anfang

Hallo liebes Zicklein,

Du wohnst also in Cuxhaven. Ich war schon öfter in Duhnen, hat mir immer supergut gefallen.
Zu Deinen Kindern: Dass sie die Diagnose 'gefasst' aufgenommen haben, bedeutet keine Entwarnung. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen (betr. meine Kleine, 15), es ist ein Hammer der auf die Kinder zukommt. Die 11jährige wird es sicher viel mehr realisieren als die 6jährige. Meine Tochter hat sich von Anfang, fast völlig aus dem Kontakt mit mir gezogen. Sie war nicht mehr in der Lage, körperliche Berührungen zuzulassen. Wir haben uns in der Hochphase der Chemo fast nie angefasst, keine Umarmung etc. Sie wurde ganz steif wenn ich es versucht habe. Ich hab es dann gelassen, um sie nicht unter Druck zu setzen. Und wir waren uns sonst unser ganzes gemeinsames Leben lang immer sehr nah. Sie suchte 'vorher' sehr oft meine Nähe, zum reden, zum kuscheln. Von heute auf morgen war das alles weg.
Das hat mich sehr verletzt und ich war total hilflos, anfangs. Ich habe dann nach einer Weile mit einer Psychologin darüber gesprochen. Sie sagte mir, dass meine Tochter sich so wahrscheinlich schützt. Sie hätte riesige Verlustängste und stünde wohl unter Schock. Und da ist Verdrängung der Angst ein prima Mittel um es nicht spüren zu müssen. Wenn mir nämlich etwas passieren würde in Richtung Sterben, wäre sie ja 'allein'. Ich bin alleinerziehend. Nun, sie hat 2 große Geschwister (28w und 26m) und die würden sich natürlich kümmern, aber das ist ja nicht das Gleiche wie zuhause bei Muttern.
Seit etwa gut 3 Wochen taut sie auf. Das Therapieende ist in Sicht, meine Haare kommen wieder, ich wirke relativ vital. Ab und zu bekomme ich jetzt sogar eine Umarmung und neulich abends sogar einen GuteNachtKuss

Vielleicht schaust Du mal nach kindgerechter Literatur? Zum vorlesen und als Gesprächsvorbereitung.

Alles Liebe
Beate