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Alt 27.10.2007, 00:41
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Sause Sause ist offline
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Registriert seit: 31.12.2006
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Standard AW: Pharynx Karzinom

Papa,

nun bist du seit dem 11.08 nicht mehr bei uns.

Waren wir alle erst voller Dankbarkeit, dass du nun die Schmerzen und Qualen hinter dir lassen konntest, kommt jetzt das Vermissen!

Ich telefoniere mit Mama und höre nicht mehr dein Einmischen in das Gespräch, welches uns immer zum Lachen brachte. Ich höre auch nicht mehr das Quietschen deiner Schuhe, welche immer durch das Telefon zu hören waren.

Ach Papa, du wolltest unbedingt noch das fertige Haus deines Sohnes Hollys sehen, welches erst im Mai fertiggestellt wird.
Du hast Mama immer gefragt: "Ich möchte es noch schaffen!" "Schaffe ich es?"

Du hast es nicht geschafft und ich hoffe das du irgendwo bist, das du es fühlen kannst, du wirst zum ersten Mal "Opa" und deine Mutter mit 95 Jahren "Uroma"!
Und ich "Tante"!
Habe Holger geschrieben, sie sollen das Kind nun schon erziehen (in der 10 Woche) nicht "Tante" zu sagen, sondern nur Susanne!!
So wie ich Holly kenne, könnte er es doch schaffen?

Mama, die zuerst sehr gefasst war, baut nun immer mehr ab und jeder Tag, so fühle ich es, wird schlimmer und sie vermisst dich unendlich!

Deine Ratschläge, deine ruhige Art, dein eigener Humor, der auf uns alle übersprang, fehlt uns und nun steht bald Weihnachten vor der Tür und hast du letztes Jahr nur geschlafen und warst doch da, fehlst du uns nun so sehr.

Holly wird nun bald seine eigene Familie haben und mit ihnen Weihnachten feiern. Doch was wird aus uns? Wird Mama zu uns kommen? Alleine lassen wir sie auf keinen Fall!!
Weihnachten war immer so schön und so spannend, wenn wir nacheinander immer jeweils ein Geschenk ausgepackt haben.
Hollys Glückslose!! Wir habe uns so über den Gewinn von 0,50 Euro gefreut!

Bebe hat immer gesagt, am Anfang wären wir froh, dass du die Schmerzen überstanden hast und auch der komplette Abbau, bis zu 35 kg. Du warst kein Mensch mehr, nur ein Häufchen Elend.
Du bist trotz aller Prognosen der Ärzte sanft eingeschlafen.
Wir waren alle so dankbar, hattest du doch so eine Angst vor dem Tod.
Und wir mit dir!

Diese Dankbarkeit ist da, doch Bebe hat Recht, der Schmerz des vermissens kommt später und der ist nun da.

Hiermit hoffe ich, dass du irgendwo bist und uns alle siehst und auch doch irgendwie bei uns bist.

Ich wünsche Bebe, dass sie wieder gesund wird und diese Höllen-OP übersteht und wir weiter Freundinnen bleiben können.

Heike, ich wünsche dir alles Liebe und das dein Vater gesund bleibt und das unsere täglichen Schreibereien niemals aufhören, die ich so sehr brauche, du bist mir eine unheimlich wichtige und liebe Freundin geworden, die beste, die ich in der ganzen schweren Zeit hatte!

Danke, liebe Heike und danke Bebe (und werde wieder gesund)!!!!!!!!

Traurige und hoffnungsvolle Grüße,
Susanne
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