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Alt 18.10.2017, 22:30
Kathi79 Kathi79 ist offline
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Standard AW: Vati mit Adeno-CUP, Metastasen in Leber und Lunge

Ich möchte heute mal ein Lebenszeichen abgeben und über die aktuelle Lage berichten.

Heute ist mein Papa seit einer Woche zu Hause. Das Organisatorische hat dank des Engagements der Ärztin der Palliativstation und des Sozialdienstes des Krankenhauses reibungslos geklappt. Er kam Donnerstag um die Mittagszeit mit dem Krankentransport nach Hause. Gegen 14 Uhr kam die Schwester, welche alle 7 Tage die Portnadel wechselt. Gegen 16 Uhr kam die Chefin vom Pflegedienst (auf palliative Patienten spezialisiert) und um etwa 20 Uhr kam das erste Mal die ausführende Pflegerin vom Pflegedienst. Am folgenden Tag um 10 Uhr kam das Brückenteam zu uns. Neben einer Untersuchung des Patienten wurde auch der Hilfsmittelbedarf abgefragt. Ein Rollstuhl wäre schön, damit mein Papa auch mal den Raum wechseln kann; er kann nicht mehr alleine aufstehen, geschweige denn laufen. Der Rollstuhl wurde übrigens am gleichen Tag noch geliefert! Dazu ganz viel Gespräch und die Versicherung, im Notfall per Telefon erreichbar zu sein und auch einen Hausbesuch zu machen. Tatsächlich gab es auch ein erstes Notfallmedikament, 5mg(?) Morphin gegen Schmerzen und/oder Luftnot. Das ganze Drumherum hat wirklich ganz toll geklappt; wir als Angehörige mussten uns um nichts kümmern. Das hilft ungemein, man hat ja den Kopf voll mit anderen Sachen.

Ja, und nun durchleben wir die Tage mit unserem schwerkranken und schwachen Papa. Er kann nicht alleine aufstehen, kann sich nihct alleine aufsetzen und so weiter. Mit viel Mühe und unter Anleitung durch den Pflegedienst schaffe ich es, ihn 1x bis 2x am Tag in den Rollstuhl umzusetzen. Da sitzt er dann etwa eine Stunde und wir frühstücken, dann sitzt er am Fenster und schaut raus, zwischendurch möchte er den Rollstuhl selbst bewegen und müht sich damit ab. Aber es tut ihm gut, über etwas bestimmen zu können. Er kann ja sonst nichts mehr bestimmen.

Seit gestern schläft er mehr als vorher. Nach der vormittäglichen Stunde im Rollstuhl hat er bis in den frühen Abend geschlafen. Heute ähnlich; er ist schnell ermüdet und schläft dann. Einerseits bin ich froh, wenn er mal ruhig schläft, denn wenn er wach ist bewegt er ständig die Beine und zittert auch leicht, dazu hustet er viel Schleim ab. Andererseits befürchte ich ein nahendes Ende. Es heißt doch, dass es ein Zeichen für den nahenden Tod ist, wenn der Kranke immer mehr vom Tag schläft.

Aber ich habe auch Fragen:
Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem Rutschbrett? Das soll beim Wechsel vom Bett zum Rollstuhl helfen. Ich tue mich schwer damit, meinen 1,87 großen und nicht mehr selbst mitarbeitenden Papa herumzuhieven. Ich habe Sorge, dass wir gemeinsam umfallen.
Hat auch jemand Erfahrung mit einem Rollstuhl mit Kopfstütze? Meinem Papa sinkt nach ca. 30 Minuten der Kopf, weil die Muskulatur zu schwach geworden ist. Könnte eine Kopfstütze helfen? Im Moment endet die Lehne des Rollstuhls (eine flexible gespannte Bahn) etwa unter den Schultern.
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LG Kathi

Geändert von Kathi79 (18.10.2017 um 22:41 Uhr) Grund: versehentlich zu früh abgesendet
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