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Alt 05.08.2003, 12:51
Gast
 
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo zusammen,

liebe Andrea,

ich kann so gut verstehen, wie Du die fühlst. Das mit dem Tischdecken, nicht einmal die Normalität ist noch normal. Bei den kleinsten Dingen bemerkt man das er fehlt.

Das mit den Freunden geht mir auch so. Ich versuche zwar, nicht ungerecht zu sein, schliesslich bemühen sich die meisten ja, mich zu verstehen, aber für alle geht der Alltag weiter. Das tut meiner zwar auch, aber ich werde zu jeder noch so banalen Gelegenheit daran erinnert, das einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben nicht mehr da ist. Und die meisten verstehen nicht, dass es mir schlecht geht, auch wenn ich nicht grade weine.

Mir ist aufgefallen, dass ich viele Dinge nun in einem anderen Licht betrachte. Ich versuche, bewusster zu Leben. Wenn ich überlege, was ich früher "Probleme" genannt habe, dann wird mir schon klar, das sich mein Denken verändert hat. Als wir z.B. im Krankenhaus waren, um ihn nochmal zu sehen, da hat man uns seine Tasche gegeben, da war seine Brille drin. Mir hat man seine Uhr und seine Brieftasche in die Hand gedrückt. Ich hab irgendwie nur gedacht: wenn man geht, kann man gar nix mitnehmen. Warum sorgen wir uns also um unser Auto, was ne Beule hat und all diesen Kram? Sind das wichtige Dinge?
Aber ich glaube Du verstehst schon, wie ich das meine.
Ich weis das hilft nicht viel, aber in Gedanken bin ich bei Dir!

Liebe Tina,

ich finde nicht, dass Du egoistisch denkst. Der Wunsch ihn zurück zu haben ist ganz normal, ich hab das auch. Natürlich will man nicht, das er leidet, aber es ist der eigene Schmerz, der bleibt.

Ich hab auch gestern ein Regal zerlegt und die Schrauben waren total fest. Eigentlich hatte ich schon keine Lust mehr, aber ich hab gedacht, er steht hinter mir und sagt: Jetzt streng Dich an, Du schaffst das schon. Hat mir irgendwie gut getan.

Ich find auch, das wir ein gutes Team sind, ich denke, wir verstehen uns ...

Lieben Gruss
Alex
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