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Alt 01.06.2023, 09:42
Sonnenhut Sonnenhut ist offline
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Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Hallo,
ich bin Christina, 51 Jahre alt, zwei Söhne, 23 und bald 21 Jahre alt, glücklich verheiratet.

Meine Diagnose BK erhielt ich im August 2022. Diagnose: T2 (ca. 2,7cm)
Grad 2, KI 32%, sehr hormonabhängig. Erst eine Biopsie konnte ein Ergebnis bringen. Es hat mich nicht überrascht, da ich den Knoten selber entdeckt hatte und der sich nicht verschieben ließ. Sonst wäre es vielleicht ein Fibroadenom gewesen, also gutartig. Aber ich war ja immer gesund, noch nie Grippe gehabt oder viel Erkältungen, war doch ein Hammer…

Der Knoten war sehr weich und lag tief. Ein Glück dass ich den überhaupt tasten konnte, meinte die Ärztin. Ich habe mich informiert über Kliniken und bin dann zu den Kliniken Essen Mitte gekommen, obwohl das 3 Stunden entfernt ist. Aber TOP Klinik, war sehr zufrieden im Nachhinein.

3 Wochen vor OP 3 Wochen lang Tamoxifen/Letrozol eingenommen, um nachher zu sehen, ob der Tumor darauf reagiert. Und wie er reagiert hat: Der Tumor ist ziemlich eingeknickt, von 32% Zellteilung auf 5% nach OP.
Ach ja, nach 1 Woche Tamoxifen habe ich eine Venenentzündung bekommen, die Ärztin hat dann auf Letrozol plus Zoladex Spritze umgestellt. Da ich noch nicht in den Wechseljahren war, musste ich zum Letrozol die Spritze Zoladex erhalten (damit wird die Östrogen Produktion in den Eierstöcken lahmgelegt).

Ich war frohen Mutes nach dem Ergebnis. Bestrahlung hätte ausgereicht, dachte ich. Dann kam im Oktober das Ergebnis vom Oncotype Test: 26. Ab dem Wert 26 ist man in der Risikogruppe. Das Risiko ein Rezidiv oder Metas zu bekommen lag bei mir in den nächsten 9 Jahren bei 16%. Das war mir zu hoch. Mir wurde eine Studie AdaptCycle nahegelegt. Da nimmt man neben AHT noch Ribociclib 2 Jahre ein. Oder Chemotherapie.
Ich wurde in die Chemotherapie Gruppe gelost, so blieb mir nichts anderes übrig.

Als wäre das nicht genug, erhielt ich das Ergebnis des Gen Tests: Ich habe eine CHEK2 del.1100 Mutation. Heißt ich habe ein erhöhtes BK Risiko. Offiziell heißt es naja ist moderates Risiko, aber da meine Mutter mit 79 BK hatte und meine Oma väterlicherseits mit 73 und meine Schwester Schilddrüsenkrebs hatte, summiert sich das Risiko dann doch auf 40%.
Meine Mutter hat die Mutation und meine Schwester auch, sie ließen sich auch testen. Als Betroffene kann man sich bis zum 70. Lebensjahr jährlich MRT, Mammo und Ultraschall machen lassen, sofern man die richtige Krankenkasse hat.

Also begann ich im Dezember mit der Chemo, 4 x AC alle 2 Wochen und 12x Paclitaxel wöchentlich. Das endete im April, nun bin ich mit der Bestrahlung dran. Ich mache die hyperfraktionierte Bestrahlung, insgesamt mit Boost 19mal. Das soll wegen Nebenwirkungen besser sein als die herkömmlichen 25 Bestrahlungen.

Eine Reha mache ich im Oktober in Boltenhagen an der Ostsee, darauf freue ich mich. Die Chemo habe ich sehr gut vertragen, habe trotzdem die ganze Zeit 3 mal wöchentlich Sportkurse besucht und Nordic Walking gemacht. Habe als Nachwirkung der Chemo noch manchmal leichte Taubheitsgefühle und Gelenkschmerzen (kann aber auch durch beginnende Wechseljahre sein?).
Bei den Bestrahlungen noch keine Probleme. Im Juli gehts wieder los mit AHT Letrozol. Entweder mit Zoladex Spritze oder nicht mehr, falls ich nun in den Wechseljahren bin. Wünsche allen viel Kraft und genießt jeden Tag. Immer positiv denken!
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