Thema: Prostatakrebs
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Alt 09.04.2002, 09:44
Gast
 
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Standard Prostatakrebs

Servus tanni!

Bei mir wurde 1999 Prostatakrebs diagnostiziert und ich unterzog mich - als Operationsvorbereitung, um den Tumor und die Prostata zu verkleinern - einer Hormonentzugstherapie (Zoladex und Androcur). Mein Tumor sprach auf die Behandlung gut an und innerhalb von drei Monaten reduzierte sich mein PSA-Wert von fast 13 auf 0,12. Die Hormonentzugstherapie wurde bei mir insgesamt 9 Monate durchgeführt und anschließend - im November 1999 - unterzog ich mich einer radikalen Prostatektomie (= operative Entfernung der Prostata, der Samenblasen und der Lymphknoten).

Die Nebenwirkungen der Hormonentzugstherapie sind sehr umfangreich und manchmal auch massiv, treten allerdings nicht bei jedem Patienten und bei allen Medikamenten in gleicher Form und Intensität auf. Ich hab' leider die gesamte Palette der Nebenwirkungen - allerdings nicht ununterbrochen aber zeitweise sehr massiv - 'genossen'. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Durchfall, Verstopfung, Impotenz, Verlust der Libido, Wachstum der Brustdrüsen und Depressionen fallen mir jetzt auf Anhieb ein. Gegen die Depressionen hab' ich mir von meinem Arzt drei Wochen vor der Operation ein leichtes Antidepressivum verordnen lassen, um den Operationserfolg nicht durch einen psychisch labilen Zustand zu gefährden.

Derzeit bin ich krebsfrei (PSA 0,00) und fühle mich ausgezeichnet. Als Folgen der Krebserkrankung blieben mir eine vergrösserte Brust, eine leichte Inkontinenz, reduzierte Libido und Erektionsstörungen erhalten. Das sind allerdings 'Kleinigkeiten' im Verhältnis zu den möglichen Folgen einer unbehandelten Krebserkrankung.

Die Hormonentzugstherapie ist eine palliative (begleitende) Therapie durch die keine Heilung erreicht werden kann und bei der außerdem die Gefahr besteht, daß die Krebszellen hormonresistent werden und auf diese Behandlung nicht mehr ansprechen. Bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs sollte auf jeden Fall eine kurative (heilende) Behandlung - Operation oder Bestrahlung - durchgeführt werden. Detaillierte Prostatakrebs-Informationen - von Betroffenen und Ärzten - findest Du auf den Seiten der österreichischen Selbsthilfe Prostatakrebs
http://www.prostatakrebse.at

Dort gibt es auch Links zu den Seiten ähnlicher Organisationen in Deutschland.

Herzliche Grüße sowie alles Liebe und Gute für Dich und Deinen Vater.

liontari
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