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Alt 16.01.2016, 20:34
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Und immer wieder sind da Spuren deines Lebens, Gedanken ,Bilder u.Augenblicke

Liebe Zak,
So lange habe ich hier nicht geschrieben, heute vor 4 Wochen hattest du hier geschrieben. Deine Zeilen sind traurig. Solltest du immer noch keine Bilder der Erinnerung haben, siehe dir ihre Bilder im Album an, sie zeigen dir schöne Erinnerungen an deine Mama. Mein Papa ist am 15.01.2006 mit 66 Jahren von uns gegangen. Auch er hatte keine Kraft mehr zum Leben. Es hat sehr lange gedauert bis ich sein Bild , seine Bilder in der Erinnerung sehen konnte jetzt kann ich es.
Ich drücke dich

Nun bin ich die sechste Woche in der Reha, eine Woche habe ich noch, ja genau es gab Verlängerung. Zuviel gab/ gibt es was mich aus dem Alltag geworfen hat.
Das schlimmste , der lange Leidensweg von Werner. Ich habe mir zwei Bücher bestellt , die hier gestern eingetroffen sind. Ein Buch " einen geliebten sterbenden begleiten bis letzt" und ein Buch " Ende und Neuanfang "
Wann ist es zu Ende. Wann ist man wirklich bereit für einen Neuanfang .

Sobald ich an zu Hause denke, denke ich auch an Werner, in fast jeden Traum in der Nacht ist er bei mir, leider sind es keine schönen Träume , selten beinhalten sie aber seine Krankheit . Noch habe ich große Schwierigkeiten an das gemeinsame Schöne zu denken, außer die schönen Momente in unseren letzten gemeinsamen 3 Wochen, in der Zeit wo sein Abschied immer nächer rückte und doch war diese Zeit eine ganz besondere, denn ganz viele Momente erhielten soviel liebe, in einzelnen Worten, Gesten oder einfach nur in einem Lächeln von meinem Mann. Jetzt versuche ich mich immer wieder mit den Worten zu trösten " er konnte nicht mehr, sein Leben war nur noch Leid"
Genauso oder so ähnlich ergeht es auch Wolfgang mit seinen Erinnerungen an seine Petra ( Unserer Peggy) , er ist zu Hause und in jeder Ecke , jedem Augenwinkel in seinem zu Hause sind Erinnerungen an seine Petra. So ganz langsam kann er beginnen, den Raum den sie noch in seiner Wohnung einnimmt zu verkleinern, aber so etwas braucht Zeit und ganz viel Kraft.

Hier in der Klinik , war ich auch in einer Trauergruppe, die Gruppe gab es 4x je mit 1,5 Std. Es gab traurige Gespräche , ist ja verständlich, aber die Gruppe war auch gut nur sie hätte über die ganze Zeit hier gehen müssen.

Was ich seit dem im Kopf habe ist , das es einigen hilft einen Abschiedsbrief an den jenigen zu schreiben, den man verloren hat. Egal ob, es der Partner, Elternteil oder Freund ist.
Es gab dazu eine Liste mit Anregungen was der Brief evtl. enthalten könnte.
10 Tage bin ich noch hier, wenn ... sollte ich diesen Brief hier noch schreiben....
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gLG Heike
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Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.
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