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Alt 04.08.2014, 21:53
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Invasiv duktalen Karzinom G3 und das mit 30 Jahre :-(

Liebe Glücksmama,
es ist einfach unfassbar- diese Diagnose erwischt Einen in vollem Lauf, es geht einem gut, man macht sich absolut keine großen Sorgen.
Und dann......
Alles anders auf einmal.

Aber ich will Dir sagen, wie es bei den Meisten hier gegangen ist.

Wir alle haben - genau wie Du- unser Leben gelebt, so wie es kam.
Bessere Tage, schlechtere Tage, irgendwie.
Und dann, Krebsdiagnose.
Auf einmal kann man gar nicht mehr denken, hat nur noch Angst und Sorgen, Panik, Hysterie sogar.

Lass Dir sagen, eine Brustkrebserkrankung ist natürlich eine Situation, die
Sorge macht.
Aber es hat sich gerade bei Brustkrebs in den letzten Jahren so unglaublich viel getan.
Brustkrebs KANN bedeuten, dass es eine Therapie geben wird, die Du nicht gut verträgst.
ABER viel, viel, viel wahrscheinlicher ist, dass die Nebenwirkungen gut durch Medikamente beherrscht werden können.
Ich erzähle Dir jetzt mal den wahrscheinlichen Ablaufplan.

Tumorentdeckung...erledigt !
Biopsie..................erledigt !

Chemotherapie....Tumor schrumpft kontrolliert, also Chemo wirkt !..danach
brusterhaltende Operation des Resttumors(wenn noch was zu finden ist) !
Dann Bestrahlung.

Oder der Tumorrest ist nicht zu finden(deshalb vielleicht vor der Chemo fragen
ob man die Tumorstelle markeren kann),
dann Bestrahlung des Gebietes.

Anderes Szenario;
Du willst den TUMOR raus haben und die Chemo anschließend.
Da gebe ich zu bedenken, dass Du nie wissen wirst, ob die eingesetzte Chemo
wirklich auf die verbliebenen restlichen Tumorzellen (Lymphknoten sehen ja
eventuell nicht gut aus) genau passt und wirkt.
Deshalb wird gerne die Chemo vor der OP gegeben.

Noch ein anderes Szenario.
Tumorgröße und Tumorlage sprechen gegen eine brusterhaltende Operation.
Unwahrscheinlich.
Und trotzdem angstmachend.
Wird bei Dir wohl nicht passieren.
Und selbst wenn, dann wirds irgendwann wieder aufgebaut und ansehnlich.
Aber Du lebst- und diese Option wird wirklich nur gezogen wenn es absolut nicht anders geht.

Mit zwei so kleinen Mäusen hast Du eigentlich keine Wahl, Du wirst dich in sehr kompetente Hände ( Brustzentrum ? ) geben müssen und
Du wirst ALLES schaffen.
Es ist Organisation nötig für die Tage an denen Du Dich Bä fühlst- rede mit Deiner Krankenkasse wegen einer Haushaltshilfe.
Die Voraussetzungen erfüllst Du.
Unbedingt schnellstens erledigen.Wenn Du eventuell nicht fit bist und Dich noch mit der KK rumzanken sollst, das macht keinen Spaß.

Und ein Rat von mir.
Statistiken sind nur Statistiken, die haben nichts mit Deiner konkreten Situation zu tun.

DU selber bist ein geliebter Mensch, und das ändert sich auch nicht wenn Du mal eine Weile krank bist.

Denn Du wirst wieder gesund,
aber diese Tage jetzt,
diese Angst jetzt, die wirst Du nie wieder vergessen
und Du wirst das Leben, Deinen Mann, Deine Kinder noch mehr lieben-
weil Dir auf einmal bewusst ist dass
wir alle kein zweites Leben in der Tasche haben.

Ich drücke Dir die Daumen.
Toi Toi Toi.
Schreib hier unbedingt weiter, irgendwer ist immer da.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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