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Alt 22.10.2014, 06:50
moni23 moni23 ist offline
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Standard AW: Chondrosarkom in der schädelbasis

Hallo Pranger,
ich bin zwar nicht selbst betroffen, aber mein Sohn, der mit 22 Jahren von jetzt auf gleich in die Klinik musste. Er studiert in Aachen und hatte plötzlich Doppelbilder und wurde direkt in die Uni dort eingeliefert und auch dort operiert. Musste nochmals wegen Nachblutungen operiert werden und hat dann in Heidelberg später die Bestrahlungen bekommen. Es ist jetzt auch 3 Jahre her und heute muss er wieder nach Heidelberg zur Kontrolle. Er geht ganz gut damit um, aber ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen. Von seinem Tumor konnte eigentlich kaum was entfernt werden, da es zu gefährlich gewesen wäre. Aber immerhin konnte das Teilchen, das auf den Sehnerv drückte, entfernt werden und nach ca. 1 Jahr hatte er keine Doppelbilder mehr. Metastasen sind äußerst selten bei dieser Art und er hatte einen niedrig malignen Grad 1 Tumor.
Die Op und die Folgen waren schlimm, aber nach einem Krankheitssemester hat er wieder angefangen zu studieren und macht nächstes Jahr seinen Master. Er hatte anfangs Konzentrationsprobleme und musste mehr lernen als vorher und hat sehr häufig Kopfschmerzen. Könnte allerdings auch von dem Stress kommen, den er sich selber macht. Wie Bärbel sagte, man lernt damit umzugehen, aber es kommen immer wieder schlimme Situationen. Und die Ungewissheit ist besonders schlimm.
Wenn die Wunde verheilt ist und der Alltag wieder einkehrt, wird es besser und man wird immer wieder etwas abgelenkt. Der Kopf ist so existensiell, man ist so ausgeliefert. Ich hatte vor 7 Jahren Brustkrebs, und fand das bei weitem nicht so schlimm.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

LG
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