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Alt 24.04.2003, 14:19
Gast
 
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Standard Metastasen an der Wirbelsäule

Hallo zusammen,

eure Geschichten hören sich fast so an wie unsere.
Auch bei meiner Ma (Sie hatte 99 Brustkrebs und es sah die ganze Zeit so gut aus) wurden die Knochenmetastasen sehr spät erkannt.
Sie leidet seit September letztes Jahr an immer stärker werdenden Rückenschmerzen. Seit Februar lag sie mehr oder weniger nur im Bett. Ihr Hausarzt beruhigte sie immer wieder, wenn sie ihn nach Krebs fragte. Das Blut sei gut, sie müsse sich keine Sorgen machen.
Auch bei einer Untersuchung beim Radiologen, Mitte März, wurde sie beruhigt. "Keine Sorge, Frau B., keine Tumore zu erkennen, nur eine ganz schwere Entzündung."
Ich war leider der Meinung es sei ein Knochenzinti gemacht worden und ließ mich auch beruhigen. Im nachhinein hat es sich leider herausgestellt, daß nur Röntgenaufnahmen gemacht wurden. Und auch der Tumormarker war schon die ganze letzte Zeit am steigen. Aber irgendwie hat das ihr Hausarzt nicht ernst genommen.
Erst als sie schon gar nicht mehr aufstehen konnte vor lauter Schmerzen, wurde sie zum CT geschickt. Dort kam dann der Hammer mit dem niemand von uns gerechnet hat.
"Knochenmetastasen"!
Das rechte Becken schon so heftig angegriffen, daß Bruchgefahr besteht und viele kleine Herde entlang der Wirbelsäule. Sie kam gar nicht mehr nach Hause sondern wurde gleich ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde sie nochmal richtig auf den Kopf gestellt. Sämtliche Untersuchungen bis zur Kernspin wurden gemacht. Die Knochenmetas wurden bestätigt, aber wenigstens Lunge und Leber sind in Ordnung!
Es ist schon traurig, daß da nicht schon viel eher mal richtig nachgehackt wurde!!!!!!!
Besonders auch bei ihrer Vorgeschichte. Der Arzt im Krankenhaus sagte mir, daß gerade die Krebsart, die sie hatte gerne auf den Knochen geht. Warum konnte man da nicht mal vorher schaun?
Leider läßt meine Ma jetzt erst Hilfe von mir zu.( Bin Krankenschwester und hätte sie so gerne schon vorher unterstützt) Nach ihrer Brustamputation 99, hat sie mich abgewiesen. Heute sagt sie, sie mußte das erst mit sich selbst ausmachen sie wollte mich nicht belasten. Zumal seit letzen Sommer auch mein Schwiegervater vom Krebs betroffen ist und mein Mann und ich uns da auch sehr viel kümmern. Naja, wenigstens läßt sie mich jetzt helfen!
Nun zum positiven:
Zum Glück ist meine Ma eine Kämpfernatur!
Sie hat dann gleich eine Knochenaufbau-Infusion "Zometa" bekommen und letzte Woche Dienstag ist sie in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, wo nun Bestrahlung gemacht wird.
Bis auf etwas Übelkeit und Erbrechen die ersten zwei Tage, geht es ihr soweit gut. Sie nimmt jetzt immer schon vor der Bestrahlung Paspertin-tropfen. Das scheint zu wirken, denn Erbrechen mußte sie diese Woche nicht mehr.
Auch hatten wir sie über Ostern nach Hause geholt, da ja eh nix gemacht wurde. Das hat ihr richtig gut getan.
Sie ist jetzt mit Schmerzmitteln gut eingestellt und bekommt Krankengymnastik. Seit Dienstag darf sie mit Hilfe der Schwestern auch wieder aufstehen. Seit heute auch alleine mit einer Gehhilfe auf die Toilette. Das ist für sie schon ein großer Erfolg!
Nachher werde ich sie besuchen gehen und wieder alles für´s Wochenende zu Hause regeln.
So, jetzt hab ich euch ganz schön zugetextet, aber irgendwie hat es mal ganz gut getan, hier alles aufzuschreiben.
Wünsche euch auch alles Gute
Liebe Grüße
Christel