Thema: Brca1
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Alt 18.06.2013, 11:29
stupi stupi ist offline
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Standard AW: Brca1

Hallo,
ich bin 42 und habe im April 2012 erfahren, dass ich BRCA 1 positiv bin. Vor dem Test dachte ich: Ok, wenn er positiv ist, dann nutze ich die intensivierte Früherkennung, operieren lass ich mich nicht!!! Diese Einstellung hat sich aber sehr schnell bei mir geändert, nachdem ich mich umfassend informiert habe.
Eigentlich wollte ich die Eierstockentfernung mit der Brustentfernung machen lassen, aber irgentwie bekam ich dann die Panik, dass ich zu lange warte. So hatte ich dann im Juli 2012 die Eierstockentfernung. DA man nur Horrorgeschichten vor den Auswirkungen liest, hatte ich eine wahnsinnige Angst. NAch der Op habe ich immer gewartet, dass irgentjemand den Schalter umlegt und ich komplett anders bin. Aber ich hatte Riesenglück, ich merke, außer ab und zu ein wenig Wärme, nichts. Ich nehme auch keine Hormone, nur Leinöl mit Quark esse ich .
Ich bin auch der Meinung, dass man in Deutschland nicht reich sein muss, um gut operiert zu werden. Man braucht aber viel Geduld und muss bereit sein, gute Ärzte zu suchen. Ich habe mich bei 4 Ärzten informiert und wurde dann in München operiert ( 250 km von uns weg). Der Weg bis zur Op war hart, ich dachte manchmal , ich werde verrückt. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Im Dezember hatte ich dann die Brust Op mit Sofort Silikonaufbau. Leider bekam ich eine Durchblutungsstörung, sodass ich rechts noch einen Latissimus zur Abdeckung brauchte. Die Zeit war hart, ich war insgesamt drei Wochen im Krankenhaus. Aber, das Ergebnis ist sehr schön geworden.
Und, was am Wichtigsten ist, mein Kopf ist wieder frei. Ich kann endlich wieder schlafen und bin wieder zurück im Leben.
Das vergangene Jahr war das Schlimmste in meinem Leben. Aber, ich hab es hinter mir! Durch die Ops habe ich mir, hoffentlich, viel erspart ( ich dachte mir immer: irgentwann hast du die Op eh). Ich kann sehr gut mit dem Ergebnis leben, fühle mich nicht behindert oder verstümmelt, sondern einfach nur frei.
Aber, die Entscheidung muss jeder für sich treffen. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Mittlerweile bin ich dankbar, ich sehe den Gentest als Chance an. Man lebt nach den Ops genauso wie vorher.
Alles Gute für Eure Entscheidungen!

Geändert von stupi (18.06.2013 um 11:32 Uhr) Grund: Tipfehler
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